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Fokussiert auf die Champions League. Die Mannschaft von Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson (vorne) muss sich gegen den HSV Hamburg qualifizieren.

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Update

Duell um Champions-League-Platz: Füchse Berlin gegen HSV Hamburg

Die Füchse Berlin treffen in der Qualifikation zur Champions League auf Titelverteidiger HSV Hamburg. Die EHF hat mit der Entscheidung am Freitag überrascht: Zufriedenheit in Berlin, Enttäuschung in Hamburg.

Fredrik Petersen dürfte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben, als er von der Nachricht erfuhr. Dass der schwedische Handballer nach seinem im Sommer anstehenden Wechsel zu den Füchsen Berlin früher oder später auf seinen Ex-Klub HSV Hamburg treffen würde, gebietet ja schon die Logik des Bundesliga-Spielplans. Aber gleich Ende August, quasi auf der Zielgeraden der Vorbereitungsphase, zumal in Qualifikationsspielen für den wichtigsten Wettbewerb des Vereinshandballs? „Freddie wird uns sicher nützliche Infos geben können“, sagt Füchse-Manager Bob Hanning, „darauf sollte er sich schon mal einstellen.“

Die Expertise des Linksaußen ist aus Sicht der Berliner gefragt, weil Europas Handball-Verband EHF am Freitag im dänischen Herning verfügte, dass die Füchse in der Qualifikationsrunde zur Champions League auf den HSV Hamburg treffen. Das Hinspiel findet am 19. August statt, das Rückspiel am 21. August. Nun muss nur noch ausgelost werden, welches Team zunächst Heimrecht genießt. „Ich halte das für ein sehr ausgewogenes Urteil des Verbands, das allen gerecht wird“, sagte Hanning.

Zum einen räumt die EHF dem frisch gekürten Champions-League-Sieger HSV trotz einer durchschnittlichen Bundesliga-Saison (Rang fünf) die Möglichkeit ein, seinen Titel zu verteidigen. Zum anderen können die Berliner mit der Einladung zum Wildcard-Turnier das gleiche Recht in Anspruch nehmen wie die Bundesliga-Vierten der vergangenen Jahre. Und zu guter Letzt beugt der Verband mit seinem Beschluss Verstimmungen im europäischen Ausland vor. „In einigen Ländern hätte es ganz bestimmt kritische Stimmen gegeben, wenn in der kommenden Saison fünf deutsche Teams in der Champions League angetreten wären“, sagt Hanning, „dieses Szenario ist jetzt endgültig vom Tisch.“ Der THW Kiel, die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt sind bereits gesetzt für die Europapokal-Hauptrunde.

Mit dem deutsch-deutschen Qualifikationsduell sorgt die EHF nicht nur für einen frühen sportlichen Höhepunkt bei beiden Klubs, sondern zugleich für eine Neuauflage des Achtelfinals aus der Champions-League-Saison 2011/12. Nach zwei umkämpften Begegnungen setzten sich seinerzeit die Berliner nach Hin- und Rückspiel durch.

Mit Blick auf die neue Saison lässt sich jedoch schon jetzt feststellen, dass die Teams von damals nicht mehr viel gemein haben werden beim neuerlichen Aufeinandertreffen. Sowohl der HSV als auch die Füchse sortieren in der Sommerpause ihre Kader aus, die Berliner trennen sich von sechs Spielern und haben ebenso viele Neue verpflichtet, ähnlich verhält es sich in Hamburg. „Deshalb ist es auch schwer, eine Prognose abzugeben“, sagt Hanning, „aber der HSV ist für mich Favorit, weil er die die Qualität hat, an einem guten Tag jede Mannschaft schlagen zu können.“ Das habe der Klub mit dem jüngsten Sieg in der Champions League eindrucksvoll bewiesen, als die Hamburger den THW Kiel und den FC Barcelona besiegten. Andererseits entschieden die Füchse ihr Bundesliga-Heimspiel gegen den HSV in der abgelaufenen Saison doch sehr deutlich für sich. Endstand: 37:27.

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