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Jahresendjubel. Düsseldorf feiert das Siegtor von Ken Ilsö. Foto: dpa

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Düsseldorf - Hannover 2:1: Sieg mit Missverständnis

Am letzten Spieltag vor der Winterpause gewinnt Aufsteiger Fortuna Düsseldorf gegen Hannover 96 mit 2:1. Damit haben die Düsseldorfer nun zwölf Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze - trotz Kommunikationsproblemen in der Abwehr.

Düsseldorf - Ken Ilsö ist ein freundlicher Skandinavier mit weichen Gesichtszügen, vor dem Sieg bringenden Freistoß gegen Hannover musste er die Etikette allerdings beiseite lassen. Wegen eines aufdringlichen Mitspielers. „Stefan Reisinger hat provoziert und gemeint, ich solle ihn schießen lassen. Da habe ich ihm gesagt, er soll die Schnauze halten“, erzählte Ilsö – wobei das „Schnauze“ aus seinem dänischen Mund als „Snauze“ daher kam und alles andere als böse klang.

Ganz und gar nicht böse waren die Düsseldorfer auch über ihren 2:1 (1:0)-Sieg gegen die Niedersachsen, den Ilsö im Anschluss an seine kurze Diskussion mit dem Kollegen Reisinger sicherte. Mit seinem direkt verwandelten Freistoß. „Ein Traumtor“, urteilte Mitspieler Dani Schahin, der beim dritten Heimsieg des Aufsteigers en bloc das 1:0 erzielt hatte und nach Spielschluss das Vorrundenfazit für den erstaunlichen Liganeuling zog. „Dieser Sieg wird uns wahnsinnig weiterhelfen. 21 Punkte – als Aufsteiger sind wir damit voll im Soll“, erklärte Schahin, während Trainer Norbert Meier einmal mehr das große Plus seines Ensembles erwähnte: „Der Wille und die Begeisterung dieser Mannschaft sind riesengroß.“ Das bewiesen auch Innenverteidiger Adam Bodzek und Torwart Fabian Giefer, die in der ersten Halbzeit einige haarsträubende Abstimmungsschwierigkeiten offenbarten, diese aber noch vor dem Gang in die Pause auf dem Platz intensiv erörterten – und für den Rest des Spiels abstellten.

Bis die defensivstarke Elf von Meier ihre ihre Defizite beim Spielaufbau mit gewohnt großem Einsatz übertünchen konnte, hatte sie das Glück, dass Hannovers Angreifer Mame Diouf einen zu kurz geratenen Rückpass von Bodzek auf Giefer Mitte der ersten Hälfte um wenige Zentimeter neben das Tor schubste. Die bis dahin zurückhaltenden Düsseldorfer kamen danach besser ins Spiel – und durch Schahins Kopfball nach einer Flanke von Leon Balogun zur Führung. Diese war vorübergehend dahin, als Hannovers Manuel Schmiedebach den Kollegen Diouf nach 69 Minuten mit einem wunderbaren Zuspiel über 40 Meter in Position brachte und der Senegalese die Vorarbeit gekonnt veredelte: Ballannahme mit der Brust, gefolgt von einem Dropkick, der unhaltbar für Giefer im rechten Toreck einschlug. Doch eine Viertelstunde später trat Ken Ilsö zum Freistoß an und traf zum 2:1 für die Fortuna. Hannovers Trainer Mirko Slomka war danach bedient. „Ein Punkt hätte uns weitergeholfen“, sagte er. „Das sieht man, wenn man auf die Tabelle schaut.“ Andreas Morbach

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