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Sport: Dynamos eigener FDGB-Pokal

Beim Lesen dieser Nachricht fühlt man sich zwangsläufig zurückversetzt in graue sozialistische Vorzeiten. Dabei hat die Meldung rein gar nichts zu tun mit Fluxkompensatoren oder ähnlichem Hokuspokus, sie besitzt sogar einen aktuellen Aufhänger.

Beim Lesen dieser Nachricht fühlt man sich zwangsläufig zurückversetzt in graue sozialistische Vorzeiten. Dabei hat die Meldung rein gar nichts zu tun mit Fluxkompensatoren oder ähnlichem Hokuspokus, sie besitzt sogar einen aktuellen Aufhänger. 24 Jahre nach dem Mauerfall beginnt nämlich an diesem Wochenende ein Pokalwettbewerb, der mindestens so tot zu sein schien wie die überwiegende Zahl der DDR-Machthaber. Bei der Neuauflage des FDGB-Pokals wird diesmal allerdings nicht der Sieger um die Trophäe des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds ermittelt, der ja tatsächlich nie wirklich frei oder unabhängig frei war.

Vielmehr bedeutet „FDGB“ neuerdings „Für Dynamo gemeinsam blechen“. Mit dem Alternativwettbewerb, der nach historischem Vorbild in Hin- und Rückspiel ausgetragen und sich bis ins Jahr 2014 erstrecken wird, will der Traditionsverein aus Sachsen die finanzielle Lücke im Etat stopfen, die durch den Ausschluss wegen wiederholter Fanausschreitungen vom DFB-Pokal entstanden ist. Während sich viele Nicht-Bundesligisten und Amateurklubs auf große Gegner am anstehenden Pokal-Wochenende freuen, treten die Dresdner gegen Hull City an, einen Aufsteiger aus der englischen Premier-League. Und auch wenn das so niemand sagt, darf die Wiedereinführung des FDGB-Pokals durchaus als Retourkutsche dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gegenüber bewertet werden, von dessen Urteil sich Dynamo ungerecht behandelt fühlte.

Andererseits erübrigt sich eine Fortsetzung des Wettbewerbs idealerweise in den nächsten Jahren, wenn Dynamo wieder am DFB-Pokal teilnehmen darf. Oder um im DDR-Sprech zu bleiben: Niemand hat die Absicht, den FDGB-Pokal wieder einzuführen. Zumindest nicht langfristig.

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