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Sport: Ein Aufsteiger entwickelt sich

Der FC Augsburg glaubt weiter an seine Chance.

Von Christian Otto

Hannover - Die vielen Fragen nach dem eigenen Unvermögen beantwortete Axel Bellinghausen mit einem entwaffnenden Lächeln. Der Mann für die offensiven Aufgaben im linken Mittelfeld des FC Augsburg sollte erklären, wie hoch sein Team in der Partie bei Hannover 96 nach einer turbulenten Anfangsphase eigentlich hätte führen müssen. „3:0, vielleicht sogar 4:0. In der ersten Halbzeit hätte Hannover schon mausetot sein müssen“, sagte der 28-Jährige nach einer wechselhaften Partie, die mit dem 2:2 ein kurioses Ende gefunden hatte. Dass Bellinghausen darüber noch lachen konnte, muss am allgemeinen Stimmungshoch beim FC Augsburg liegen. Seit dem 3:0-Heimsieg gegen Hertha BSC glauben die Bayern wieder an sich.

In Hannover spielte der Aufsteiger so flott auf, dass ihm ein vehementes Aufbegehren im Kampf gegen den Abstieg bescheinigt werden muss. Die Augsburger hatten die Schläfrigkeit ihres Gastgebers genutzt, um wunderbar zu kombinieren. Aber die Augsburger vergaßen das Wesentliche. Dem 1:0 durch Bellinghausen hätte bei allerbesten Torchancen die Vorentscheidung folgen müssen. „Ein Punkt für uns war absolut berechtigt“, sagte Augsburgs Trainer Jos Luhukay und ging mit seiner nachlässigen Mannschaft gnädig ins Gericht. Denn nach zwei Kopfballtoren für Hannover standen die Augsburger schon mit leeren Händen da – bis ihnen kurz vor Abpfiff einen zweifelhaften Elfmeter beschert wurde, den Jan-Ingwer Callsen-Bracker verwandelte.

Es sind ganz neue Töne, die der FC Augsburg und seine Hauptdarsteller in diesen Tagen von sich hören lassen. Einen Punkt hinter Hertha BSC glauben sie auch vom 16. Tabellenrang aus wieder fest an sich. Das neue Selbstvertrauen ist vor allem deshalb berechtigt, weil der Aufsteiger am 24. Spieltag mit feinem Kombinationsfußball verblüfft hatte. „Unsere Mannschaft kommt immer wieder zurück und hat auch in Hannover wieder Moral bewiesen“, sagte Augsburgs Manager Andreas Rettig. Wenn die Augsburger etwas cleverer ihre Chancen verwertet hätten, dann stünden sie jetzt vor Hertha BSC. Das Heimspiel gegen Borussia Dortmund ist für sie die nächste hohe Hürde. „Aber meine Mannschaft hat einen guten Charakter. Ich hoffe, dass es reicht, den FC Augsburg in der Bundesliga halten zu können“, sagte Trainer Luhukay und klang gar nicht mehr so ängstlich wie zuletzt. Christian Otto

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