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Sport: Ein bisschen souverän Dortmund schafft bei 1860 den zweiten Auswärtssieg in Folge

München. Nur ein Handtuch trug Lars Ricken zu den Badelatschen, als er nach dem Spiel mit kritischem Blick das Büfett prüfte.

München. Nur ein Handtuch trug Lars Ricken zu den Badelatschen, als er nach dem Spiel mit kritischem Blick das Büfett prüfte. Im Kabinentrakt des Olympiastadions war Essen aufgetischt, Nudeln und Gemüse, nichts Besonderes also, das passte gut zu dem, was Borussia Dortmund und 1860 München zuvor den Zuschauern angeboten hatten. Die westfälische Delegation scherte das letztlich wenig. Dank des 2:0-Erfolges verbuchten sie ihren zweiten Auswärtssieg in Folge und untermauerten ihren Anspruch auf einen Uefa-Cup-Platz.

„Von der Attraktivität her hätten wir uns sicher mehr gewünscht“, sagte Dortmunds Trainer Matthias Sammer nach dem Spiel, „aber dafür habe ich eine gewisse Souveränität meiner Mannschaft gesehen. Das war heute entscheidend.“ In der ersten Halbzeit wirkte das Spiel weniger wie das Aufeinandertreffen des wieder erstarkten Prominententeams aus Dortmund beim ambitionierten Jugendförderungsprojekt TSV 1860, eher schon wie das des in den letzten 10 Pflichtspielen neunmal sieglosen BVB beim Tabellendreizehnten. Die einzigen nennenswerten Bemühungen der Münchner ereigneten sich innerhalb einer Minute: Zunächst verpasste Lauth eine Hereingabe Baiers knapp, beim anschließenden Eckball kam Kioyo zum Kopfball, Rosicky klärte auf der Linie.

Emotion, Hektik, Diskussionsbedarf – all das erhielt das Spiel in der 40. Minute, zumindest für kurze Zeit. Nach einem Steilpass von Frings war Ewerthon seinem Gegenspieler Stranzl davongerannt, und der Österreicher, der tapfer hinterherlief, konnte den Dortmunder nur noch durch einen Rempler am Torschuss hindern. Stranzl erhielt dafür die Rote Karte, Ewerthon einen Elfmeter, den er selbst verwandelte. „Bis dahin haben wir recht ordentlich gespielt“, sagte Sechzigs Trainer Falko Götz, „aber solche Fehler darf man gegen eine solche Mannschaft nicht machen.“ Gestärkt durch Führung und Überzahl hatten die Gäste das Spiel fortan fest im Griff. Nach einer Stunde Spielzeit verlängerte Koller einen Abschlag auf Frings, der bediente erneut Ewerthon, diesmal entwich er Torben Hoffmann und ließ Torwart Hofmann keine Abwehrchance. „Danach ging es eigentlich nur noch darum, Schadensbegrenzung zu betreiben“, sagte Götz. Das immerhin gelang.

Daniel Pontzen

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