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Sport: Ein Endspiel im Halbfinale

Deutsche Fußballerinnen treffen heute auf die USA

Patras/Iraklion - Am Freitag lief Conny Pohlers mit hochrotem Kopf durch die Katakomben des Pampeloponnisiako-Stadions. Gespielt hatte die Angreiferin von Turbine Potsdam im Viertelfinale gegen Nigeria zwar nur eine Halbzeit. Doch die große Hitze auf dem Platz hatte der Fußballerin mit dem hellen Hauttyp sichtlich zugesetzt. Conny Pohlers’ Gesicht glühte also – und strahlte. Denn ihr Kopf war es gewesen, der den 2:1-Siegtreffer der DFB-Auswahl eingeleitet hatte. Und ihr rechter Fuß derjenige, der die eigene Vorlage eine halbe Sekunde später aus zehn Zentimeter Entfernung zum entscheidenden Tor nutzte.

Dank Pohlers’ Einsatz hat es die Mannschaft von Tina Theune-Meyer wie vor vier Jahren in Sydney wieder ins olympische Halbfinale geschafft. Dort trifft Deutschland auf die USA. Es ist ein Höhepunkt des Frauenfußballturniers – der Weltmeister von 2003 trifft auf den WM-Dritten. Nicht wenige sprechen bei dem heutigen Duell auf Kreta (17 Uhr MESZ) vom vorweggenommenen Finale. Wie die US-Spielerin April Heinrichs, die es schlicht zum „Spiel des Turniers“ erklärte. Doch seit dem emotionsgeladenen 3:0 der deutschen Frauen gegen die Amerikanerinnen im WM-Halbfinale haben sich die Voraussetzungen geändert. In der Vergangenheit hatten Deutschlands Fußballerinnen bei jedem Aufeinandertreffen regelrecht Angst vor der US-Mannschaft. „Dieses Gefühl ist jetzt nicht mehr da, sondern reine Vorfreude“, sagt Verteidigerin Steffi Jones. „Wir wissen, dass die Amerikanerinnen auf eine Revanche brennen. Die Chancen stehen 50:50, die Tagesform wird entscheiden.“ Die wird in jedem Fall besser sein müssen als gegen Nigeria. Steffi Jones hat daran nach den klaren Siegen gegen China und Mexiko keinen Zweifel: „Das ist doch nicht vorstellbar, dass wir nach solchen Spielen ausscheiden.“

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