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Sport: Ein etwas anderer Ball

Warum Alba vor Zweitligist Rhöndorf Respekt hat

Berlin - Bei dem ungewohnten Spielgerät gehe es vor allem um den psychologischen Aspekt, meint Alba-Kotrainer Burkhardt Prigge. Denn seit Montag trainieren die Berliner Basketballer mit anderen Bällen als sie es sonst tun, um sich auf das heutige Pokal-Achtelfinale bei den Soba Dragons Rhöndorf vorzubereiten. Rhöndorf spielt in der Zweiten Bundesliga. Dort wird aus Gründen der Vermarktung mit Bällen von einer anderen Firma gespielt als in der Ersten Liga. Ein Erstliga-Ball ist aus zwölf Segmenten zusammengesetzt, Zweitliga-Bälle nur aus acht. Theoretisch müssten die Erstliga-Bälle also etwas anders sein als die aus der Zweiten Liga. „Ich halte das eher für einen PR-Gag“, sagt Prigge und winkt ab. „Die Bälle greifen sich zwar ein bisschen anders, aber insgesamt unterscheiden sie sich nur kaum.“

Um diesen kleinen Unterschied perfekt zu simulieren, hat Alba allerdings einigen Aufwand betrieben. Schon vor Wochen wurden die Zweitliga-Bälle bestellt, damit Albas Farmteam, der Regionalligist TuS Lichterfelde, die Bälle vorab einspielen konnte. „In Rhöndorf werden wir ja schließlich auch nicht mit einem nagelneuen Ball spielen“, sagt Prigge. Vielleicht ist der TuS Lichterfelde in den Trainingseinheiten ein wenig zu hart mit den Bällen umgegangen. Denn Szymon Szewczyk kam mit dem neuen Spielgerät überhaupt nicht zurecht. „In Rhöndorf sind die Bälle hoffentlich in einem besseren Zustand“, sagt Albas polnischer Center. „Diese hier sind schrecklich, sie fühlen sich an wie Ballons.“

Neben den Meinungsverschiedenheiten über die Bälle haben die Berliner derzeit noch ernstere Probleme. Justin Brown (Knieprobleme) und Mithat Demirel (Leistenbeschwerden) sind noch immer verletzt und haben in den letzten Tagen erst langsam wieder mit dem Training begonnen. Brown wird gar nicht nach Rhöndorf reisen, Demirels Einsatz dort ist fraglich. Schlimmer trifft die Berliner allerdings der Ausfall ihres Flügelspielers Stefano Garris. Er erlitt Montag im Training einen Schlag auf die Hand und fällt mit einer Mittelhandfraktur mindestens drei Wochen aus. „Aller Voraussicht nach muss der Bruch nicht operiert werden“, erklärte Mannschaftsarzt Gerd-Ulrich Schmidt. Zur Sicherheit wird noch ein Handspezialist konsultiert.

Nicht nur wegen der personellen Probleme nimmt Albas Trainer Henrik Rödl den Gegner ernst: „Die haben eine gute Mischung aus jungen und erfahreneren Spielern.“ Seit neun Spielen sind die Rhöndorfer ungeschlagen und stehen in der Tabelle auf Platz drei; in der ersten Pokalrunde besiegten sie Erstligist Oldenburg. „Die Halle in Rhöndorf ist klein – es kann dort sehr laut werden“, sagt Rödl. Center Szymon Szewczyk glaubt aber, dass die Umstände Nebensache sind: „Egal mit welchen Bällen wir spielen oder in was für einer Halle wir antreten. Im Spiel denkst du nur: Wir müssen gewinnen.“

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