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Sport: Ein Fall für Zwanziger

Es gibt noch viel zu tun für Theo Zwanziger, zum Beispiel in der Entwicklungshilfe. Wenn der DFB-Präsident und oberste Förderer des Frauenfußballs im März aus seinem Amt scheidet, könnte er sich eventuell in Richtung Brasilien orientieren.

Es gibt noch viel zu tun für Theo Zwanziger, zum Beispiel in der Entwicklungshilfe. Wenn der DFB-Präsident und oberste Förderer des Frauenfußballs im März aus seinem Amt scheidet, könnte er sich eventuell in Richtung Brasilien orientieren. Dort verkündete der FC Santos – immerhin ehemalige Heimat von Stars wie Marta und anderer Nationalspielerinnen –, seine seit 15 Jahren bestehende Frauenabteilung zu schließen. Das gesparte Geld soll unter anderem dazu verwendet werden, den männlichen Jungstar Neymar im Verein zu halten. Die Entscheidung scheint aus einer anderen Zeit zu kommen: Frauen müssen zurückstecken, damit Männer noch mehr Geld verdienen.

Auch in Deutschland leisten sich einige Männer-Bundesligisten erstklassige Frauenabteilungen, wirklich erfolgreich sind die Teams des FC Bayern, des SC Freiburg oder des VfL Wolfsburg allerdings nicht. Die Frauen des Hamburger SV und von Bayer Leverkusen liegen derzeit sogar auf Abstiegsplätzen. Aufgelöst werden die Mannschaften deshalb aber noch lange nicht, einen solchen Imageschaden als Diskriminierer kann sich kein deutscher Verein erlauben.

Ganz sind die Frauen beim FC Santos noch nicht verschwunden. Die Homepage des Klubs präsentiert anstatt einer Fußballerin allerdings einen halbnackten weiblichen Fan namens Sabrina Torres. Neben vielen Fotos ihres tätowierten Hinterteils erfährt man in einem Fragebogen einiges über Frau Torres: „Lieblingsgetränk: Orangensaft. Sternzeichen: Wassermann. Hobbys: Parfüm und noch mehr Parfüm. Lieblingskörperteil: Mein Hintern.“

Doktor Zwanziger, übernehmen Sie.

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