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Sport: Ein fast perfekter Transfer

Ribérys Wechsel zu Bayern ist wohl beschlossen

Es spricht einiges dafür, dass der französische Nationalspieler Franck Ribéry in der kommenden Saison beim FC Bayern München spielt. Erstens: Der FC Bayern will ihn haben. Manager Uli Hoeneß hat das schon im Januar in jener Pressekonferenz bestätigt, in der Sebastian Deisler sein Karriereende verkündete. Und das Bedürfnis der Bayern nach Spielern mit möglichst großen Namen ist nach der zurückliegenden erfolglosen Saison noch deutlich gestiegen. Zweitens: Die französische Sportzeitung „L’Équipe“ schreibt, für eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro sei Ribérys Wechsel von Olympique Marseille zum deutschen Rekordmeister quasi ausgemacht und zitiert Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit den Worten: „Eine finanzielle Einigung mit Marseille ist gefunden. Es fehlt nicht mehr viel.“ Die „Bild“-Zeitung meldete gestern ohne Quellenangabe gar Vollzug. Und drittens: Der FC Bayern München dementierte die Verpflichtung des 24 Jahre alten technisch versierten Mittelfeldspielers nicht. Die Pressesprecher: im Urlaub. Uli Hoeneß: nicht erreichbar; es heißt, er weile – in Marseille.

Käme Vizeweltmeister Ribéry jedoch wirklich, wäre er nach dem italienischen Weltmeister Luca Toni, der für elf Millionen Euro vom AC Florenz kommt, der zweite international umworbene Neuzugang und nach Marcell Jansen, Hamit Altintop, Jan Schlaudraff und José Ernesto Sosa der insgesamt sechste. Der „Kicker“ schreibt zudem, die Bayern seien sich auch mit dem 32 Jahre alten ehemaligen Bayernspieler Zé Roberto einig, der erst vor einem Jahr zum FC Santos gewechselt war und der eine starke Saison in Brasilien hinter sich hat. Darüber hinaus gilt es als nicht unwahrscheinlich, dass Nationalstürmer Miroslav Klose, der spätestens in einem Jahr nach München wechseln wird, bereits im Juli Werder Bremen verlässt. Und Khalid Boulahrouz vom FC Chelsea, der mit Daniel van Buyten beim Hamburger SV ein stabiles Abwehrduo gebildet hatte, in Chelsea aber zuletzt kaum spielte, gilt als Kandidat für die Abwehr.

Die Bestätigung auch für Ribérys Wechsel fehlt aber noch. Er selbst sagte, ihm sei wichtig, zu einem großen Verein zu wechseln, und er wolle sich nach dem Länderspiel Frankreichs gegen Georgien am Mittwoch zu seiner Zukunft erklären. Ribérys Berater betont allerdings nach wie vor, Spanien sei ebenfalls sehr interessant. Denn auch Real Madrid hat Interesse an dem Franzosen bekundet. In Internetforen erinnern Bayern-Fans daher warnend an den Fall Ruud van Nistelrooy: Denn auch der Wechsel des Niederländers nach München schien vor einem Jahr schon fast sicher. Van Nistelrooy ging aber nach Madrid.

Klaus Raab[München]

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