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Immerhin mal wieder jubeln dürfen. Die Eisbären wirkten müde und urlaubsreif. Laurin Braun (M.) brachte die Berliner aber trotzdem mit 1:0 in Führung. Foto: contrastphoto

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Sport: Ein halber Sieg

Die Eisbären enttäuschen gegen Mannheim, gewinnen aber im Penaltyschießen

Berlin - Drittes Spiel, das dritte Mal keine drei Punkte für die Eisbären. Spätestens seit Freitag ist es offensichtlich, dass die Berliner zum Saisonstart in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) Probleme haben. Aufgeweckt und einfallsreich wirkten sie vor 13 500 Zuschauern in der Berliner Arena nämlich nicht. Es holperte gewaltig im Spiel gegen die Adler Mannheim: Viele Missverständnisse, viele Fehlpässe und viele Fehler. Mancher Eisbären-Profi wirkte am Freitag so, als habe er erst einmal zwei Wochen Urlaub nötig. Das vorsaisonale Programm mit elf Spielen in der European Trophy hat bei Don Jacksons Mannschaft offensichtlich körperliche und geistige Frische gekostet. Am Ende gab es ein 3:2 (1:0, 1:1, 0:1/1:0) nach Penaltyschießen gegen wenig zwingend spielende Mannheimer, also zwei Punkte für die Eisbären. Denis Pederson gelang der Berliner Siegtreffer.

So ist das mit den guten Vorsätzen eines Eishockeytrainers. Mannheims Coach Harold Kreis hatte vor dem Spiel verlauten lassen, dass er mit vier Sturmreihen spielen lassen wolle, „um das Tempo hochzuhalten“. Doch schon nach zwei Spielminuten änderte Kreis seine Taktik. Für seine jungen Stürmer aus der vierten Reihe ging es doch alles etwas zu schnell auf dem Eis. Nach nur einem Einsatz musste das Trio um Junioren-Nationalspieler Matthias Plachta das Spiel von der Auswechselbank verfolgen. Von dort aus sahen die jungen Mannheimer ein Berliner Ensemble, das wütend auf das gegnerische Tor anrannte. Logisch, das 4:7 von Ingolstadt am Sonntag hatte die Eisbären mächtig geärgert. Gegen Mannheim waren sie nun bemüht, dem Gegner ihr Spiel aufzuzwingen.

Das sah dann trotz des verdienten Führungstreffers im ersten Drittel durch Florian Busch bei den Berlinern nicht immer schön aus. Ein Fehler in der eigenen Zone, wie ihn Richie Regehr anfangs des zweiten Drittels hinlegte, war außerordentlich. Justin Papineau nutzte den Puckverlust des Berliners zum glücklichen Mannheimer Ausgleich.

Dabei war Regehr ansonsten noch einer der besseren bei den Berlinern, bei denen die Zugänge noch nicht positiv aufgefallen sind. Der Däne Mads Christensen konnte gegen Mannheim nicht auffallen, er war verletzt (eingeklemmter Nerv im Nackenbereich). Verteidiger Jim Sharrow dagegen hätte auch besser nur zugeschaut. Der US-Amerikaner ist noch nicht in der DEL angekommen und dilettierte unbeholfen vor sich hin. Aber seine neuen Kollegen mit mehr Erfahrung auf deutschen Eisflächen präsentierten sich munterer. Mit einem herrlichen Schlagschuss von der blauen Linie erhöhte Derrick Walser zur Mitte der Partie auf 2:1 für die Berliner, Stefan Ustorf hatte Mannheims Torwart Fredrick Brathwaite geschickt die Sicht genommen.

Mannheims Trainer Kreis änderte daraufhin seine Taktik und schickte seine vierte Sturmreihe wieder aufs Eis. Tatsächlich wurden die Adler im letzten Abschnitt munter, die Eisbären dagegen noch müder. Ein haltbar erscheinender Schuss von Mario Scalzo trudelte vier Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit ins Berliner Tor. Ein maues Spiel wurde somit verlängert. In der zusätzlichen Spielzeit fiel aber kein Tor, so dass ein Penaltyschießen als dramatischer Höhepunkt herhalten musste. Da wurde dann munter verschossen, bis endlich Denis Pederson das Tor traf. „Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben, aber zwei Punkte sind besser als einer“, sagte Pederson. Die Eisbären hatten allerdings auch nicht mehr verdient.

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