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Sport: Ein komplizierter Erfolg

Alba besiegt Ludwigsburg nach einer spannenden Schlussphase 90:87

Berlin - Eigentlich hätte alles ganz einfach sein können. Alba Berlin führte im vierten Viertel gegen die EnBW Ludwigsburg 73:61 und schien das Basketball-Bundesligaspiel endlich im Griff zu haben. Doch eineinhalb Minuten vor dem Ende hieß es 83:83 und es sollten noch packende 90 Sekunden folgen, ehe gestern Abend der Berliner 90:87 (44:41)-Erfolg feststand. Zunächst traf Albas Dragan Dojcin aus der Distanz, im Gegenzug sprang der Ball bei einem Ludwigsburger Angriff vom Ring zurück. Nachdem Albas Kapitän Patrick Femerling mit dem fünften Foul vom Feld gegangen war, vergaben die Gäste einen Freiwurf. Julius Jenkins traf mit der Sirene zum 88:84 und setzte gleich noch zwei Freiwürfe drauf. Der Dreipunktewurf der Ludwigsburger in letzter Sekunde änderte nichts mehr an Albas Sieg. Jenkins (26 Punkte), Patrick Femerling (17, 6 Rebounds), Bobby Brown (15) und Dojcin (14, 6 Rebounds) waren Berlins beste Werfer.

Mehrmals verspielte der Bundesliga-Tabellenführer gestern eine hohe Führung gegen den Zwölften. Sieben Punkte von Julius Jenkins in nicht einmal zwei Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit schienen das Wecksignal für sein Team zu sein, das auf 58:49 davonzog. Ein Selbstläufer wurde das Spiel vor 6414 Fans in der Max-Schmeling-Halle freilich auch dann nicht. 0:9 Punkten folgten 12:1, es war ein ständiges Auf und Ab. „Das ist der Preis, den man zahlt,wenn man Weihnachten nicht die Beine hochlegt“, sagte Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi. Die Mannschaft hatte in der zweiwöchigen Spielpause hart trainiert, „um am Ende der Saison die nötige Luft zu haben. Ludwigsburg war immer wieder einen Schritt schneller.“ Die Gäste zeigten, warum sie zuletzt den Tabellenzweiten Quakenbrück geschlagen hatten. Dass sie frischer und aggressiver waren, zeigte sich vor allem im Reboundverhältnis, das sie mit 39:26 gewannen. Das Team von Trainer Luka Pavicevic traf dafür fast die Hälfte der Distanzwürfe, elf insgesamt, während dies Ludwigsburg nur fünfmal gelang.

Alba Berlins Neuzugang Slavko Stefanovic konnte sich noch nicht unter die Distanzschützen einreihen. Er wurde im zweiten Viertel erstmals eingewechselt und kam auf drei Punkte, zwei Rebounds und einen Ballgewinn in 14 Minuten Spielzeit. Er müsse noch über Spielzüge nachdenken, sagt Baldi, „aber das ist ja normal. Er wird uns noch sehr helfen.“

Aufgeatmet hat Baldi gestern, weil die Mannschaft mit freiem Kopf nach England fliegen kann und nicht über eine Niederlage in letzter Sekunde grübeln muss. Schließlich ist ein Erfolg im Uleb-Cup-Spiel beim noch sieglosen Team von Guildford Heat Pflicht, um die Chance auf das Erreichen der nächsten Runde zu wahren.

Helen Ruwald

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