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Ja, wo isser denn? Kanadas Goalie Mason hält gegen Deutschlands Kreuzer. Foto: dpa

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Ein laues Testchen: Eishockey-Nationalteam unterliegt Kanada

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft unterliegt im letzten Testspiel vor der am Freitag beginnenden Heim-Weltmeisterschaft Olympiasieger Kanada mit 1:4.

Von Katrin Schulze

Prominente Gäste hatte man sich eingeladen. Bevor es am kommenden Freitag zur Eröffnung der Weltmeisterschaft in Deutschland gegen das zweitbeste Team der Welt, die USA, geht, durfte es drei Tage zuvor für die deutsche Eishockeynationalmannschaft kein geringerer als das kürzlich zur weltbesten Nationalmannschaft gekürte Team sein. Olympiasieger Kanada gab sich im letzten Vorbereitungsspiel gegen die deutsche Auswahl die Ehre. Die Kanadier besiegten Deutschland am Dienstagabend 4:1 (1:1, 1:0, 2:0).

Die auf dem Hamburger Eis kringelnde Prominenz wusste allerdings nicht jeder zu würdigen. Denn verglichen mit dem Spektakel, das zur Eröffnung der WM am Freitag abgefeuert werden soll, war das Spiel am Dienstag eher ein laues Testchen. Nur 6.237 Zuschauer fanden den Weg in die Hamburger Arena – etwa 70.000 weniger, als zur Eröffnung in Gelsenkirchen erwartet werden. Sie sahen eine deutsche Mannschaft, die gegen großen Namen aus Nordamerika frech begann und durch Sven Felski von den Eisbären Berlin in der dritten Minute sogar in Führung ging.

Zugegeben, der deutsche Gegner hatte nicht viel zu tun mit dem Team, das in Vancouver vor eigenem Publikum die Goldmedaille umgehängt bekommen hatte. Lediglich ein Spieler aus dem olympischen Erfolgsteam trat auch im Hamburg an. Dass eine kanadische Mannschaft auch neben seinen Olympiasiegern über ein schier endloses Reservoir an Weltklassespielern verfügt, ist eine die andere Sache. Auch gestern schickte Team Canada nur Profis aus der NHL aufs Eis – und das war nicht zu übersehen. Zwar erzielte mit Corey Perry eben jener einzige Goldmedaillengewinner den Ausgleich, doch insgesamt überzeugten die Gäste vor allem durch ihre Cleverness: Ein Konter genügte den Kanadiern im Mitteldrittel, um in Person von Rene Bourque das 2:1 zu erzielen.

Ihren Wettbewerbsnachteil versuchte die Mannschaft, bei der die eigenen großen Namen aus der NHL fehlen, durch intensive Vorbereitung wettzumachen. Drei Wochen bereitet sie sich nun schon auf das Großereignis im Heimatland zusammen vor, während Team Canada erst seit zwei Tagen zusammenspielt. „Wir dürfen nicht anfangen zu weinen, weil uns die Superstars fehlen“, hatte der Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB), Franz Reindl, vor dem letzten Testspiel gesagt. Und das taten die Deutschen auch nicht. Waren sie bei Olympia in Vancouver noch 2:8 gegen Kanada untergegangen, hielten sie gestern ganz passabel mit – und erarbeiteten sich einige gute Chancen. Die Tore aber machten die Kanadier, für die im Schlussdrittel noch Perry und Steven Stamkos trafen. Irgendwie typisch.

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