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Sport: Ein Leben mit dem Hindernis

Jockey Gehm bleibt nach Sturz womöglich gelähmt

Köln Deutschlands bester Hindernisjockey Peter Gehm wird nach einem schweren Trainingssturz womöglich querschnittsgelähmt bleiben. Der Reiter war am vergangenen Montag beim Training in Weilerswist zwischen Bonn und Köln gestürzt und hatte sich schwerste Verletzungen am Rücken, Brustwirbelbrüche und einen Lungenriss zugezogen. Gehm wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik nach Köln-Merheim geflogen, dort operiert und in ein künstliches Koma versetzt.

„Aus diesem Koma können ihn die Ärzte jederzeit herausholen, er war auch am Donnerstag schon einmal kurz wach, konnte aber noch nicht selbstständig atmen“, sagte Trainer Christian von der Recke am Freitag. Er hat nur geringe Hoffnung, dass sich Gehm, der sich vom fünften Lendenwirbel abwärts nicht bewegen kann, wieder völlig erholt. „Es sah schon am Montag nicht gut aus“, sagte von der Recke. Im Grunde genommen hätte man da schon über das Ausmaß des Unglücks Bescheid gewusst. Auch Gehm selbst wäre klar gewesen, dass die Folgen seines Sturzes wohl sehr ernst sein würden. Der 35-Jährige war während des Trainings aus dem Sattel geschleudert worden, als sein Pferd Rascacio scheute. Dabei war er gegen einen Begrenzungszaun geprallt und bewusstlos liegen geblieben.

Peter Gehm ist der erfolgreichste Hindernisreiter der vergangenen Jahre in Deutschland. Er ist fünffacher Champion der Amateurreiter und hat neun Meistertitel gewonnen. 539 Rennen hat Gehm in seiner Karriere für sich entschieden, darunter auch den „Großen Pardubitzer“ in Tschechien. Das Rennen gilt als das schwerste der Welt. Passiert ist ihm vorher nie etwas. Über seinen Sport sagte Gehm: „Irgendwie muss ich immer meinen inneren Schweinehund überwinden, wenn es gegen gewaltige Hürden geht. Aber der Hindernissport ist mein Leben.“ dpa

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