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Toni Kroos bejubelt sein erstes Tor für Real Madrid.

© rtr

"Ein-Mann-Orchester": Toni Kroos wird in Spanien von der Presse gefeiert

Real Madrid fegt seine Gegner weiter gnadenlos vom Platz und verteidigt die Tabellenführung. Ronaldo stellt einen neuen Rekord ein. Das ganze Lob heimst diesmal aber Toni Kroos ein. Er erzielt sein erstes Pflichtspiel-Tor und bringt seinen Coach zum Staunen.

Weltmeister Toni Kroos hat nach leichten Start-Problemen nun auch Spanien endgültig erobert. Beim 5:1-Sieg seines neuen Clubs Real Madrid gegen Rayo Vallecano stellte der frühere Bayern-Profi mit einer überragenden Leistung und seinem ersten Pflichtspiel-Tor alle Stars des Primera-División-Leaders in den Schatten. Cristiano Ronaldo eingeschlossen. Und das, obwohl der Weltfußballer mit seinem 18. Tor in elf Liga-Runden so oft traf wie vor ihm nur der Baske Isidro Lángara (Oviedo) vor 79 Jahren.

Toni Kroos brachte sogar seinen eigenen Trainer zum Staunen. „Toni war heute der beste Mann auf dem Platz. Sein derzeitiges Niveau überrascht mich“, erklärte Carlo Ancelotti am Samstagabend nach Reals 13. Pflichtspiel-Erfolg in Serie. Clubrekord sind 15 Siege. Medien und Beobachter sparten nicht mit Lob: „Marca“ titelte am Sonntag über einem Bild von Kroos „Panzer“. Das Sportblatt nannte ihn „Ein-Mann-Orchester“, weil der 24-Jährige nicht nur Tore erzielte, vorbereitete und sich wieder als „Passkönig“ erwies, sondern mit Luka Modric allein gegen die dichte und technisch starke Mittelfeldreihe der Gäste decken musste - und dazu 11,6 Kilometer lief. Der Vielgelobte selbst hüllte sich unterdessen in Schweigen. Am Sonntag twitterte er nur: „Erstes Tor“ und „Happy“.

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Toni Kroos beendete das Zittern von Real Madrid mit einem Kunstschuss aus 20 Metern

Der Greifswalder hatte vor 85 400 Zuschauern im Santiago Bernabéu die Vorlage zur frühen Führung durch den nach längerer Verletzungs-Pause zurückgekehrten Gareth Bale (8.) gegeben. Nach dem 2:0 durch Sergio Ramos (39.) und dem Anschlusstor durch Bueno (44.) bekam Real plötzlich doch einige Probleme. Aber Kroos beendete das Zittern mit einem Kunstschuss aus 20 Metern (56.). Karim Benzema (58.) aus Abseitsposition und Ronaldo (84.) sorgten für den Endstand.

Der frühere Real-Profi Álvaro Benito stellte in seiner Kolumne in der „As“ fest, dass Kroos „praktisch nie einen Ball verliert“. Inzwischen vermisse niemand mehr den zum FC Bayern gewechselten Xabi Alonso. Dabei hatte es Kroos nach seinem Umzug im Sommer nach Spanien nicht immer leicht. Schlecht gespielt hatte er nie, aber nach zwei Ligapleiten in Folge gegen San Sebastián (2:4) und Meister Atlético Madrid (1:2) war auch er laut Medien, wie andere Teamkollegen, nach dem Training von unzufriedenen Fans angepöbelt worden.

Inzwischen spielt das Team seit vielen Wochen so erfolgreich und schön wie selten zuvor in der jüngeren Zeit. Mit 42 Treffern in elf Spieltagen hat die „Tormaschine“ (AS) einen Startrekord aus der Saison 1950/51 eingestellt. Was die Madrileños zusätzlich froh stimmt: Erzrivale FC Barcelona scheint immer schlechter zu werden.  Bei Almería konnten die Katalanen die dritte Liga-Niederlage in Serie noch abwenden. In einer katastrophalen ersten Halbzeit gerieten sie gegen den Außenseiter (Thievy/37.) in Rückstand. Der nach der Pause eingewechselte Neuzugang Luis Suárez war mit zwei Vorlagen für Neymar (73.) und Jordi Alba (82.) der entscheidende Mann auf dem Platz.

Superstar Lionel Messi und die Medien glauben unterdessen immer mehr an den „Zarra-Fluch“: Der Argentinier trifft schon drei Spielen nicht mehr und muss mit 250-Liga-Toren weiter auf die Einstellung der seit den 1950er Jahren vom Telmo Zarra gehaltenen Bestmarke (251) warten.  Trotz der Überlegenheit Reals ist La Liga so spannend wie seit 2001 nicht mehr: Mit 27 Punkten führt Madrid die Tabelle nur mit zwei Zählern Vorsprung vor Barça an. Das Sensationsteam von Sevilla fiel durch ein 1:1 gegen Levante etwas zurück (23). Am Sonntagabend verpasste sowohl Valencia mit Weltmeister Shkodran Mustafi durch ein 0:0 gegen Bilbao als auch Atlético Madrid nach einem 1:2 (1:1) bei San Sebastián die Chance, auf den zweiten Platz zu klettern. (dpa)

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