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Sport: Ein Mann sucht seine Aufgabe

Oliver Bierhoff will der Nationalelf helfen

Frankfurt am Main - Oliver Bierhoff hätte am Wochenende eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, die ihm in seinem neuen Job hilfreich sein könnten. Morgen treffen sich in Berlin die Vertreter der 36 Erst- und Zweitligisten, um einen neuen Chef der Deutschen Fußball Liga zu bestimmen. Da Bierhoff als Manager der Nationalmannschaft künftig auch für die Kontakte zu den Bundesligaklubs zuständig ist, wäre die Sitzung ein guter Anlass, seine Ideen vorzustellen. Leider geht das nicht. Zum einen, weil Bierhoff zur Hochzeit seines Schwagers eingeladen ist. Zum anderen, weil offenbar niemand genau weiß, welche Kompetenzen der Manager der Nationalmannschaft eigentlich haben soll. Nicht einmal Bierhoff selbst. „Man versucht es zu definieren“, sagt er.

Die Idee, im Deutschen Fußball-Bund eine mittlere Leitungsebene zwischen Präsidium und Bundestrainer zu installieren, ist nicht neu. Gerade von den Vereinen ist ein solcher Posten gefordert worden. Doch auch jetzt, da es die Position und deren Inhaber gibt, ist die Stellenbeschreibung nicht konkreter als in den vagen Diskussionen der vergangenen Tage: Der Manager solle Bindeglied sein zwischen Bundestrainer, den Vereinen, Fans, Sponsoren und Medien. Vorerst definiert sich die Aufgabe durch die Abgrenzung von bestehenden Funktionen. „In den sportlichen Bereich werde ich mich nicht einmischen“, sagt Bierhoff. Genauso wenig wird er für logistische Belange zuständig sein, die Planung der Länderspielreisen zum Beispiel.

Die Ausgestaltung des Postens wird sich wohl erst in der Praxis entwickeln. Bierhoff sagt, er wolle vieles von Bundestrainer Jürgen Klinsmann abwenden, Kontakt zu den Spielern und Vereinen halten. Daraus spricht die Hoffnung, dass sich Konflikte vermeiden lassen, die sich naturgemäß aus den unterschiedlichen Interessen von Verband und Vereinen ergeben. „Es ist wichtig, dass sich jemand in die Köpfe anderer hineinversetzen kann“, sagt Jürgen Klinsmann über den Manager an seiner Seite. „Oliver hat das alles erlebt.“

Bierhoff und Klinsmann sind 1996 gemeinsam Europameister geworden. „Wir werden ein Superteam abgeben“, sagt Bierhoff. Und weil sie beide Stürmer gewesen seien, „werden wir die Sache offensiv angehen“. Schon als Spieler hat Bierhoff es verstanden, in der Öffentlichkeit ein gutes Bild abzugeben. Darum wird es auch in seinem neuen Job gehen. „Es ist einfach wichtig, dass die Mannschaft gut spielt“, sagt er. Diese Frage immerhin ist geklärt.

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