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Sport: Ein meditatives Unentschieden

Wolfsburg – Schalke 04 0:0

Wolfsburg - Manchmal spielen sich beim Fußball wesentliche Dinge abseits des Platzes ab. Im gestrigen Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Schalke 04 galt das Hauptinteresse den Tribünengästen. Dort saß zum einen Wolfsburgs Trainer Holger Fach, als Strafe für seine Rolle im Handgemenge nach dem Spiel gegen den HSV. Außerdem hatte sich eine Delegation tibetischer Mönche eingefunden. Die Geistlichen verfolgten zum ersten Mal in ihrem Leben ein Fußballspiel. Sie müssen den Eindruck bekommen haben, dass Fußball eine sehr meditative Angelegenheit ist. Denn auf dem Spielfeld passierte beim 0:0 wenig.

Die beste Chance des Spiels hatte Schalkes Kevin Kuranyi, der zu Beginn der zweiten Hälfte nur den Pfosten traf. Auf der anderen Seite setzte der Argentinier Diego Klimowicz den Ball wenig später knapp über das Tor. Dennoch waren Spieler und Offizielle mit dem Ergebnis zufrieden. „Wir hatten uns vorgenommen, hier zu null zu spielen“, sagte Schalkes Torwart Frank Rost. Sein Trainer Ralf Rangnick fand, seine Mannschaft habe „defensiv einen sehr stabilen Eindruck“ hinterlassen. Und auch Fach gab zu, dass das 0:0 „nicht ungewollt“ gewesen sei. So waren sich alle einig. Nur Fach blieb mit einer Frage zurück, die ihm niemand beantworten konnte. Der Deutsche Fußball-Bund hatte ihm erst nach über einer halben Stunde nach Spielschluss erlaubt, wieder zur Mannschaft zurückzukehren. „Ich frage mich noch immer, wie ich das Spiel eine halbe Stunde nach dem Abpfiff noch beeinflussen soll“, sagte er. „Ich werde weiter grübeln.“

Steffen Hudemann

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