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Sport: Ein Puck namens Semmelrogge

Die Eisbären starten eine neue Werbekampagne

Berlin. Der Puck kann sprechen. Natürlich nur im Film. Für 22 Sekunden schlüpft Schauspieler Martin Semmelrogge in die kleinste Rolle seiner Karriere und leiht der Gummischeibe in einem Werbespot der Berliner Eisbären seine Stimme. „Ich steh’ schon drauf, wenn man mich schlägt“, quakt Puck Semmelrogge und noch viel mehr. Im Dezember läuft das Werk in den Berliner Kinos. Sozusagen als Höhepunkt der neuen Kampagne des Klubs aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Schon im Vorjahr hatten die Berliner in U-Bahnhöfen plakatiert, das soll jetzt wieder passieren. Wie der Werbespot setzen die neuen Motive auf Zweideutigkeit. „Stehen sie auf scharfe Kurven?“ oder „Heute Abend das kleine Schwarze?“ wird auf den Postern gefragt. Abgebildet ist einmal ein Schlittschuh mit blitzender Kufe, ein andermal ein Puck. Geschmackssache. Interessanter als Diskussionen um die Originalität der Aktion ist die Frage, ob sich das Bewerben eines Produktes lohnt, das nur schwer erhältlich ist. Freitag, beim Spiel der Eisbären gegen die Augsburger Panther (19.30 Uhr) droht das nur 5000 Fans fassende Sportforum wieder ausverkauft zu sein, zum elften Mal im 13. Spiel. Wo soll die neue Kundschaft Platz finden? Billy Flynn, der Marketingchef der Eisbären, ist sich dieses Problems bewusst. „Tickets bei uns sind wertvoll. Da kommt nur rein, wer sich früh darum bemüht“, sagt Flynn. „Das ist genauso schwer, wie an Weihnachten einen Flug nach Mallorca zu buchen.“

Nach Mallorca wollen sie bei den Eisbären nicht, dafür aber bald an den Ostbahnhof, wo im nächsten Jahr für die geplante Arena des Klub-Eigners gebuddelt werden soll. „Bei unserer Kampagne haben wir die neue Halle im Sinn“, sagt Flynn. „Wir arbeiten jetzt schon daran, 16500 Zuschauer zu bekommen.“ So vielen soll die geplante Halle Platz bieten. Der Klub hat sogar eine Kundenkartei angelegt. „100000 Namen“ soll die laut Flynn mal umfassen. „Wenn wir die Halle haben, werden wir Köln vom ersten Platz der Zuschauerstatistik vertreiben.“ Interessante Vision. Denn momentan sind die Berliner in der Zuschauertabelle nur Achter, haben im Schnitt 7500 Besucher weniger als die Haie.

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