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Sport: Ein Schwarm von Schwalben

Die Bundesliga-Saison ist beendet, Zeit eine Bilanz der Schiedsrichterleistungen zu ziehen. Es gab einige Vorgaben für die Unparteiischen vor dieser Runde.

Die Bundesliga-Saison ist beendet, Zeit eine Bilanz der Schiedsrichterleistungen zu ziehen. Es gab einige Vorgaben für die Unparteiischen vor dieser Runde. Wie wurden sie umgesetzt und wo liegen noch Probleme, Herr Fröhlich?

Eine wichtige Vorgabe für die Schiedsrichter war, Spiele schneller und damit attraktiver zu machen, indem bei Nickligkeiten konsequenter als sonst durchgegriffen, also gepfiffen wird. Das hört sich erst mal paradox an, hat aber seinen Sinn. Wenn ein Schiedsrichter in den ersten zehn Minuten bei jedem kleinen Foul oder bei jeder Provokation durchgreift, dann wissen die Spieler Bescheid und verzichten in den restlichen 80 Minuten auf ähnliche Aktionen. Das zeigte sich beim Spiel Dortmund–Schalke, als Herbert Fandel in der Anfangsphase sofort alles unterband. Ein Schiedsrichter muss aber auch erkennen, wann es besser ist, trotz Nickligkeiten weiterspielen und zum Beispiel bestimmte Provokationen dadurch ins Leere laufen zu lassen. So etwas ist situationsbedingt, und im Verlauf der Saison hat sich bei einigen Spielen gezeigt, dass dies die bessere Taktik war. Da haben auch Schiedsrichter dazugelernt. Im Endeffekt kam meist ein flüssigeres Spiel heraus, und damit war das Hauptziel erreicht.

Ein Problem ist zweifellos die Zunahme von versteckten und heimtückischen Ellenbogenchecks. Die sind viel häufiger als früher hinter dem Rücken des Schiedsrichters passiert. Meist wurde der jeweilige Sünder zwar im Nachhinein noch vom Sportgericht bestraft, aber wir müssen einen Weg finden, dass wir eine Strafe schon auf dem Platz aussprechen können.

Zugenommen hat auch die Zahl der Schwalben, ich habe schon Angst, dass die zum Standard werden könnten. Da müssen wir über härtere Strafen nachdenken.

Lutz Michael Fröhlich

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