zum Hauptinhalt

Sport: Ein später Sieg

Werder Bremen gewinnt 1:0 bei Celta Vigo

Ganz in eine schwarze Kluft hatten sich gestern die Fußballprofis von Werder Bremen gehüllt. Ein Gewand, welches die gewöhnlich in grün-weißen Farben spielenden Hanseaten eigens für große Europapokalspiele gedacht haben. Doch davon war im gestrigen Uefa-Cup-Achtelfinale bei Celta Vigo nichts zu sehen. In Galizien kam der Bundesliga-Tabellenzweite trotzdem zu einem wertvollen 1:0 (0:0)-Erfolg. Hugo Almeida köpfte den Siegtreffer vier Minuten vor Schluss ins Tor der Spanier. Das Resultat eröffnet den Bremern nun beste Perspektiven, im Rückspiel am Mittwoch den Einzug ins Viertelfinale zu schaffen.

Es herrschte gestern in Vigo nicht die Atmosphäre, die fürs große Fußball-Kino taugte. Lediglich 8000 Besucher verloren sich im Estadio Balaidos, das ein Fluidum verbreitete, welches Bundesligisten gewöhnlich aus ihrer Vorbereitung kennen. Nur 200 Werder-Fans war Vigo eine Reise wert – und wer in dem baufälligen, von bunten Wohnblocks umrahmten Oval aus Beton dabei war, dürfte sich gefragt haben, ob die beschwerliche Anreise sich wirklich gelohnt hat. Gewiss hat die Hafenstadt am Atlantik ihre Reize, sicherlich lud das sonnige Wetter zu einer Siesta am Plaza Espana ein, doch die hässliche Spielstätte schien die Bremer Profis nicht zu Großtaten zu inspirieren.

Immerhin hätten die Hanseaten die Partie schon zur Pause entscheiden können, als sich Werder drei erstklassige Gelegenheiten boten. Aaron Hunt scheiterte nach einem krassen Abwehrfehler allein an Vigos Ersatzkeeper Andres Esteban, der per Fußabwehr klärte. Machtlos wäre der schmächtige Torsteher im roten Jersey in der 19. Minute gewesen, doch da schoss Hunt die Kugel aus 16 Metern gegen den Innenpfosten. Die größte Chance vergab der außerordentlich schwache Miroslav Klose, der nach Diego-Zuspiel freistehend nicht einmal das Tor traf. Verschluderte Werder mit den Tormöglichkeiten auch die Chance, vor dem Rückspiel am kommenden Mittwoch für eine Vorentscheidung zu sorgen? Celta Vigo war stark ersatzgeschwächt angetreten und über weite Strecken nicht wirklich ein Widerpart auf Augenhöhe. Abgesehen von einem Kopfball von Antonio Nunez, den Tim Wiese prächtig parierte, hatte der Tabellensiebzehnte der Primera Division wenig zu bieten. Irgendwie ist für die Nordspanier der Klassenerhalt ja auch wichtiger als ein Weiterkommen im Uefa-Cup, wie Trainer Fernando Vazquez frank und frei vor der Partie einräumte.Umso unverständlicher, dass Werder die Gelegenheit nicht beim Schopfe packte. Klose kam nach einer Hunt-Hereingabe zu spät, neun Minuten später wechselte Trainer Thomas Schaaf den indisponierten Nationalstürmer aus.

Besser lief das Bremer Spiel auch danach lange Zeit nicht, weil dem Gast die letzte Konsequenz in vielen Szenen abging. Erst vier Minuten vor Schluss gelang Hugo Almeida dann per Kopf aus fünf Metern Torentfernung der Siegtreffer für Werder – ein Tor, das nun besonders wertvoll sein kann. Denn es erscheint kaum möglich, dass Vigo in Bremen siegen kann. Außerdem trägt Werder dann vermutlich auch wieder Grün-Weiß.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false