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Sport: Ein Tag voller Überraschungen In Silverstone startet Montoya von der Pole, und auch Arrows tritt an

Silverstone. Eigentlich schien schon alles klar, ehe die ersten Autos überhaupt zum Qualifikationstraining auf die Strecke gingen.

Silverstone. Eigentlich schien schon alles klar, ehe die ersten Autos überhaupt zum Qualifikationstraining auf die Strecke gingen. Die in dieser Formel-1-Saison so überlegenen Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello würden die Poleposition für den Großen Preis von Großbritannien in Silverstone unter sich ausmachen.

Und dann kam alles anders. Williams-Fahrer Juan Pablo Montoya stand nach seiner letzten Runde plötzlich ganz oben auf der Zeitentabelle. Mit seiner vierten Poleposition in Folge bewies der Kolumbianer, dass er derzeit wohl der schnellste Mann ist, wenn es um eine einzige Runde geht. „Wir haben noch einiges geändert, aber ich weiß nicht genau, wo die Zeit herkam“, gab er zu. „Ich war selbst überrascht. Jetzt müsste es nur auch mal im Rennen klappen."

Überrascht war auch Michael Schumacher darüber, „am Ende noch auf den dritten Platz zurückgereicht zu werden“. Zuvor hatte ihn bereits Teamkollege Barrichello um eine Hundertstelsekunde hinter sich gelassen. Die Enttäuschung war Schumacher anzusehen, „denn bei meinem letzten Versuch war die Abstimmung nicht hundertprozentig“. Das Rennen könnte freilich trotzdem wieder eine reine Ferrari-Angelegenheit werden. Vor allem, weil Regen droht – und dass dabei die Michelin-Reifen, auf denen unter anderem Williams und McLaren unterwegs sind, nicht besonders gut sind, ist nicht neu.

Die Neuigkeit des Tages hatte allerdings sowieso schon Arrows-Chef Tom Walkinshaw verkündet: „Wir fahren!“ Nach einem Tag voller Ungewissheit hatte es Walkinshaw geschafft und Arrows noch einmal gerettet. Dazu bedurfte es der Zahlung von 4,7 Millionen Dollar an Motorenlieferant Cosworth. „Ich habe sie aus der eigenen Tasche bezahlt“, presste Walkinshaw auf mehrfaches Nachfragen heraus. Die wahrscheinlichere Version sickerte aus normalerweise sehr gut informierter Quelle durch: Formel-1-Chef Bernie Ecclestone habe einen Vorschuss auf die Fernsehgelder gewährt, für den Walkinshaw mit seinem Privatvermögen hafte. Denn offiziell sagt Ecclestone zwar: „Wenn Arrows Pleite geht, dann kommt eben ein anderer, der diesen Platz einnimmt.“ Doch auch ihm ist wohl die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage nicht entgangen.

Grundlegend ist das Arrows-Problem dennoch nicht gelöst. In Zukunft muss Walkinshaw die Motoren vor jedem Rennen bezahlen, jeweils knapp über eine Million Euro. „Ich bin optimistisch, dass wir die Saison überstehen - in welcher Form auch immer“, sagt er. Darauf hofft auch Heinz-Harald Frentzen, der trotz allem motiviert zu Werke geht. Sogar ein Platz unter den ersten zehn schien gestern im Bereich des Möglichen. Dass es am Ende nur der 16. Rang wurde, sieht zwar nach einer Enttäuschung aus, „aber man muss sehen, wie eng es im Mittelfeld ist“. Weniger als drei Zehntel fehlten ihm am Ende auf den Zehnten Nick Heidfeld, „und beim letzten Versuch bin ich im Verkehr hängen geblieben“. Karin Sturm

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