zum Hauptinhalt

Sport: Ein Tag zum Einrahmen

Der junge Callsen-Bracker schießt sein erstes Tor, und Leverkusen schlägt Kaiserslautern 2:0

Schneller als erwartet hat JanIngwer Callsen-Bracker eines seiner Ziele verwirklicht. Vor Wochenfrist noch hatte der 20-jährige Abwehrspieler von Bayer Leverkusen im Stadionheft davon geschwärmt, wie gern er einmal seinen Namen hören würde, gerufen von den Fans in der Bayarena. In der 14. Minute der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern war es so weit: Er, der derzeit seinen Zivildienst in einem Kindergarten absolviert, wurde enthusiastisch von der Nordtribüne gefeiert, denn er hatte soeben das 1:0 erzielt. Sein erstes Bundesligator im siebten Einsatz. Gegen seinen lehrbuchreifen Kopfball nach einem Krzynowek-Freistoß war Lauterns Torwart Thomas Ernst ohne Abwehrchance. Nach dem Ende seines Arbeitstages besaß der Youngster noch mehr Grund zur Freude, hatte Leverkusen doch mit dem 2:0 (1:0) erstmals nach fünf Spielen ohne Sieg wieder drei Punkte eingefahren.

„Für Jan freut es mich ganz besonders, denn er musste in den letzten Wochen doch einiges einstecken“, fühlte auch Bayer-Coach Klaus Augenthaler mit seinem Innenverteidiger, der die verletzten Stammkräfte Juan und Roque Junior zum sechsten Mal vertrat. Zumal Callsen-Bracker auch gegen Kaiserslautern sichtlich nervös begann und seinem Gegenspieler Altintop in der ersten Viertelstunde zwei Großchancen ermöglichte. Doch beide Male bügelte Torwart Jörg Butt diese Fehler aus. Und da diesmal Carsten Ramelow mit ins Deckungszentrum gerückt war, stabilisierte sich die Leverkusener Abwehr mit Fortdauer der 90 Minuten.

„Die waren hinten unsicher“, haderte Kaiserslauterns Kapitän Timo Wenzel nach der Partie und kritisierte eine klare Fehlentscheidung von Schiedsrichter Knut Kircher, der noch in der Anfangsphase ein elfmeterreifes Foul von Ponte an Seitz übersehen hatte.

Doch „die Tore zum richtigen Zeitpunkt haben wir geschossen“, sagte treffend Bayer-Kapitän Ramelow. So auch zum 2:0 nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff. Ein schönes Solo Bernd Schneiders war dem Treffer vorausgegangen, im Anschluss daran schoss Stürmer Andrei Woronin aus 18 Metern ein.

„Das war sicherlich der Knackpunkt“, sagte Kaiserslauterns Trainer Kurt Jara. Denn in der Folge kamen die Pfälzer, die in der ersten Halbzeit noch forsch nach vorne gespielt hatte, nur noch zu einer Kopfballchance durch Wenzel (51.). „Wir haben unsere Positionen gehalten“, sagte Augenthaler, überaus zufrieden mit der Leistung seines Teams in der zweiten Halbzeit, speziell vor dem Hintergrund, dass Bayer nur zwei gelernte Abwehrkräfte (Callsen-Bracker und Placente) zur Verfügung hatte.

Angetrieben vom starken Nationalspieler Schneider, der Ramelow im defensiven Mittelfeld mehr als ersetzte, kam Leverkusen in den zweiten 45 Minuten noch zu mehreren Möglichkeiten durch Ponte (55. und 76.), Woronin (60.) und Berbatow (84.). Zudem wurden die wenigen Angriffe des Gastes nun zuverlässig von der zuletzt löchrigen Abwehr Leverkusens abgefangen.

Ein Tor erzielt, erstmals zu null gespielt: Es war wirklich ein Tag wie zum Einrahmen für den Callsen-Bracker.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false