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Sport: Ein Team, 17 Torschützen

Die Eisbären überzeugen durch Ausgeglichenheit

Von Katrin Schulze

Berlin - Es sah wohl zu elegant aus, wie Jens Baxmann da den Puck ins Tor der Kölner Haie geschlenzt hatte. Die Verwunderung über den Torschützen zum 1:0 der Eisbären beim Spiel am Sonntagnachmittag war groß. Sogar EHC-Manager Peter-John Lee musste beim neben ihm sitzenden Torwarttrainer Josef Dusek nachfragen, wer denn diesen schönen Treffer beim Spitzenspiel der Deutschen-Eishockey Liga (DEL) erzielte hatte: Nach einer schnellen Kombination war der Puck mit der Rückhand präzise in das gegnerische Toreck befördert worden. „War das der Walker?“, fragte Lee. Die Antwort überraschte ihn. Denn nicht der Berliner Topscorer Steve Walker, sondern Jens Baxmann habe getroffen, sagte ihm Dusek. Die Berliner siegten schließlich 3:2.

Der Aufschwung des sonst eher kompakten als eleganten Verteidigers Baxmann zum Torschützen passt zum Aufstieg der Eisbären in dieser Saison. Beim fünften Sieg im sechsten Heimspiel schoss Baxmann bereits sein viertes Tor für die Berliner – damit traf er bereits nach elf Saisonspielen häufiger als in der gesamten vorangegangenen Spielzeit. Neben Baxmann werden noch 16 weitere Spieler in der Torschützenliste der Eisbären geführt. Augenscheinliche Unterschiede zwischen der ersten und der dritten Sturmreihe der Eisbären sind kaum auszumachen. Auch vermeintliche Stars wie Nathan Robinson, der vor der Saison als Toptorjäger vom Deutschen Meister Adler Mannheim geholt wurde, fallen in diesem System noch nicht mehr auf als die jungen deutschen Spieler.

„Die Mischung innerhalb des Teams stimmt einfach“, sagt EHC-Center Stefan Ustorf. Dieses Gleichgewicht trägt nicht nur zur guten Stimmung innerhalb der Mannschaft bei, sondern macht die Eisbären in dieser Saison auch unberechenbarer. In der Vergangenheit verließ sich das Team zu oft auf Tore von Walker, Denis Pederson oder des zurzeit verletzten Mark Beaufait.

Die Bilanz der neuen Ausgeglichenheit spricht für die Berliner: In der vergangenen Saison hatten die Eisbären nach elf Spieltagen nur drei Siege. Nach dem Erfolg gegen Köln sind es nun nach elf Spielen schon neun. Katrin Schulze

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