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Sport: Ein Vorbild für Völler und Co.

Sie geben ein gutes Vorbild ab für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft: Während Rudi Völler und die Seinen noch um die WM-Qualifikation zittern, haben sich Deutschlands Hockey-Herren mit Siegen in Serie inzwischen sogar zum Weltmeisterschafts-Favoriten aufgeschwungen. Und Bundestrainer Bernhard Peters wehrt sich auch gar nicht länger gegen diese Rolle.

Sie geben ein gutes Vorbild ab für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft: Während Rudi Völler und die Seinen noch um die WM-Qualifikation zittern, haben sich Deutschlands Hockey-Herren mit Siegen in Serie inzwischen sogar zum Weltmeisterschafts-Favoriten aufgeschwungen. Und Bundestrainer Bernhard Peters wehrt sich auch gar nicht länger gegen diese Rolle. "Man muss bei einem so wichtigen Turnier jeden Gegner schlagen. Und wir haben in diesem Jahr bewiesen, dass wir dazu in der Lage sind", sagte Peters nach dem Triumph bei der 23. Champions Trophy in Rotterdam.

Das 2:1 (1:0) gestern im Finale des Turniers der sechs weltbesten Teams gegen Australien war der achte Trophy-Gewinn seit 1978 und rundete die Top-Bilanz des neuen Bundestrainers seit dessen Amtsantritt zu Jahresbeginn ab: Gegen fast durchweg starke Gegner wurden 32 Siege erreicht, denen zwei Niederlagen gegenüberstehen. Grund genug für den sonst eher zurückhaltenden Peters, vom großen Coup zu träumen.

Dreieinhalb Monate vor der Weltmeisterschaft in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur hat der 41 Jahre alte Krefelder trotz des starken Auftritts zum Abschluss eines überaus erfolgreichen Jahres auch noch kleinere Schwächen ausgemacht. "Wir sind schon ziemlich weit, aber es läuft noch nicht überall rund." So spricht der Perfektionist und oft auch Pessimist Peters, der den Finaleinzug eigentlich nicht erwartet hätte. Denn da für den WM-Kader "noch fünf oder sechs Positionen" zu vergeben sind, war er nicht mal mit dem stärksten Aufgebot in die Niederlande gereist. Doch die Findungsphase verlief gegen die Hockey-Großmächte Australien (2:1), England (2:0), Südkorea (3:0), Pakistan (5:4) und gegen Titelverteidiger und Olympiasieger Niederlande (3:2) ausgesprochen erfolgreich.

Im Endspiel vor 8000 Zuschauern (ausverkauft) war auf Mannschaftskapitän Florian Kunz (Mönchengladbach) erneut Verlass. Der 29-Jährige wurde mit seinen Toren in der 35. und 46. Minute erneut zum Matchwinner. Australien hatte durch Matthew Smith (45.) zwar ausgleichen, aber einen Siebenmeter in der 53. Minute nicht nutzen können: Clemens Arnold (Hamburg) wehrte gegen Jeremy Hiskins ab und verhinderte in den letzten Minuten weitere Torchancen.

Am Ende zog Peters zufrieden Bilanz: "Ich habe die Champions Trophy als wichtiges Selektions-Turnier betrachtet. Es hat uns erheblich weitergebracht." Die Integration der jungen Aufsteiger, allen voran Florian Keller aus der Berliner Hockey-Dynastie, sowie Sebastian Biederlack und Eike Duckwitz, verläuft vielversprechend, die Konkurrenz im Kader ist groß - und wird vom Bundestrainer geschürt. "Ich bin froh, dass wir so starke Junioren haben", sagte Peters. Nach dem Siegeszug über die internationalen Hockey-Felder sieht er seine Hauptaufgabe darin, dafür zu sorgen, dass seine Akteure nicht abheben: "Wenn die Jungs mit auf dem Boden bleiben, sind wir wirklich gut."

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