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Sport: Ein zuverlässiger Verfolger - Staffel-Mann Peter Sendel zeigt nun auch im Weltcup-Einzelrennen als Zweiter seine Stärken

Bei der "Tour de Oberhof" haben die 11 000 Zuschauer beim Biathlon-Weltcup Lokalmatador Peter Sendel zum zweiten Platz im Verfolgungs-Krimi über 12,5 km geschrien. Der 27 Jahre alte Bundeswehr-Sportsoldat, der als 20.

Bei der "Tour de Oberhof" haben die 11 000 Zuschauer beim Biathlon-Weltcup Lokalmatador Peter Sendel zum zweiten Platz im Verfolgungs-Krimi über 12,5 km geschrien. Der 27 Jahre alte Bundeswehr-Sportsoldat, der als 20. des Sprints 1:23 Minuten hinter dem norwegischen Olympiasieger Ole Einar Björndalen gestartet war, blieb als einziger der 58 Skijäger ohne Schießfehler. Im Ziel hatte er nur noch 29,7 Sekunden Rückstand auf Björndalen (37:42,1 Minuten), der trotz fünf Strafrunden seinen Vorjahressieg in Oberhof wiederholte. Im Gesamtweltcup verbesserte sich der Norweger mit 166 Zählern auf den zweiten Platz hinter dem Oberhofer Sven Fischer (11./170 Punkte) sowie vor dessen Schwager Frank Luck (10./154). Tagesdritter wurde völlig überraschend der Tscheche Zdenek Vitek (34,0 Sekunden zurück).

Peter Sendel war beim dritten zweiten Rang seiner Laufbahn in einem Weltcuprennen - stets in der Verfolgung - zweifellos der Held des Tages. "Ich hatte vor dem Start nicht mit einem Platz auf dem Treppchen gerechnet. Dass ich Ole Einar so viel Zeit würde abnehmen können, war erst Recht kein Thema für mich. Ich wollte einfach nur ein gutes Rennen machen", sagte der inzwischen im thüringischen Jüchsen beheimatete blonde Skijäger. "Dem Peter liegt die Verfolgung besonders. Er ist ein sehr sicherer Schütze und kann sich im Kampf Mann gegen Mann steigern", lobte Bundestrainer Frank Ullrich den Staffel-Olympiasieger. Sendel selbst will in diesem Winter endgültig den Ruf als "nur" zuverlässiger Mann für die Staffel loswerden.

Das gute Abschneiden der deutschen Skijäger rundeten Ricco Groß (Ruhpolding) als Sechster, Luck als Zehnter und Fischer (beide Oberhof) als Elfter sowie der Altenberger Marco Morgenstern auf dem zwölften Platz ab. Groß kletterte im Weltcup auf den 24. Rang nach oben und qualifizierte sich damit für die Teilnahme beim Massenstart in der kommenden Woche im Chiemgau. Die beiden Thüringer Schwager wollten zeitgleich ins Ziel laufen. "Schade, dass es nicht ganz geklappt hat", bedauerte Fischer mit einer kleinen Wunde an der Nase. Bei dem Versuch, zu Luck aufzuschließen, hatte der ihn mit der Stockspitze im Gesicht erwischt.

Das zehn Kilometer lange Frauenrennen hatte zuvor die ukrainische Weltmeisterin Olena Zubrilowa in 36:29,4 Minuten (einschließlich 3 Strafrunden) ganz überlegen vor der mit fehlerfreiem Schießen imponierenden Schwedin Magdalena Forsberg (39,5 Sekunden zurück) und der Russin Swetlana Ichmouratowa (54,5/1) gewonnen. Die deutschen Frauen verfehlten zwar das "Treppchen", gefielen aber mit einer starken Team-Leistung. Uschi Disl (Moosham) als Vierte handelte sich mit je einem Fehler in allen vier Schießen zwei Strafrunden zu viel ein. Andrea Henkel (Oberhof) wurde 5,6 Sekunden hinter Disl Fünfte. Auch Katrin Apel (Oberhof) auf dem zwölften Platz, Martina Zellner (Hammer) als 15. und Katja Beer (Altenberg) auf dem 16. Rang behaupteten sich in der Weltelite.

Uwe Jentzsch

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