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Sport: Eine Arznei gegen den Zweifel

Augsburg schafft in Mainz beim 1:0 den ersten Sieg

Mainz - Es war ein langer Weg zum ersten Bundesligasieg für den FC Augsburg – und selbst das letzte Stück zog sich noch einmal gewaltig in die Länge. In vorletzter Minute war Sascha Mölders auf bestem Weg zum Führungs- und vermutlichen Siegtreffer für den Aufsteiger. Der Augsburger Stürmer lief nach einem feinen Pass von Daniel Brinkmann alleine auf das Tor des FSV Mainz 05 zu, doch Mölders traf nur den Pfosten. Beim Versuch, den abprallenden Ball wegzuschlagen, traf der Mainzer Verteidiger Bo Svensson den FCA-Kapitän Axel Bellinghausen. Es gab Elfmeter, und nach zwei vergeblichen Versuchen der Augsburger im Verlauf dieser Saison traf Jan-Ingwer Callsen-Bracker zum 1:0 (0:0) und besiegelte damit Augsburgs historischen Erfolg. „Ich hoffe, dass wir jetzt einige Mäuler gestopft haben und die Unkenrufe aufhören“, sagte Bellinghausen.

Im neunten Versuch hat es also endlich geklappt. „Wie Medizin“ kam Trainer Jos Luhukay der erste Bundesligasieg des FCA vor. Es war eine Arznei gegen aufkommende Zweifel, ob der Aufsteiger über die generelle Tauglichkeit für die Liga verfügt. „Je länger es dauerte, desto mehr hat die Öffentlichkeit geglaubt, dass wir es nicht mehr schaffen“, sagte Luhukay, für den es immerhin der zweite Erfolg in der Bundesliga war. Mit Borussia Mönchengladbach gewann er von sieben Spielen eins, ehe er entlassen wurde. Ein ähnliches Schicksal hat ihm in Augsburg nie gedroht. Selbst wenn er alle 34 Spiele verliere, dürfe er im Amt bleiben, hatte Präsident Walther Seinsch schon vor der Saison verkündet.

Trotzdem wirkte Luhukay nach dem Sieg regelrecht erleichtert. „Das können wir jetzt genießen“, sagte er. Ganz anders sieht es bei den Mainzern aus, die nach gutem Saisonstart mit zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen ungebremst auf dem Weg nach unten sind. Sieben Mal hintereinander haben sie in der Liga nicht mehr gewonnen, in ihrem neuen Stadion kassierten sie sogar vier Niederlagen in Folge. „Immer wenn du den Kopf aus dem Sand raussteckst, kriegst du wieder einen drauf“, sagte Trainer Thomas Tuchel. Die Mainzer hatten Pech, dass ihnen kurz vor der Pause der Führungstreffer verwehrt wurde. Beim vermeintlichen 1:0 von Nicolai Müller hatte Schiedsrichter Marco Fritz auf Abseits entschieden. Eric Maxim Choupo-Moteng hatte Torhüter Simon Jentzsch allerdings nicht irritiert. Tsp

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