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Sport: Eine deutsche Geschichte Die Biografie

Bernd Trautmanns

Von Markus Hesselmann

Schön, dass diese Geschichte endlich auch auf Deutsch erzählt wird. Die unglaubliche Geschichte vom deutschen Kriegsgefangenen, der nach Kriegsende in England bleibt und in der neuen Heimat zur Fußballlegende wird: Bernd Trautmann von Manchester City. In der alten Heimat ist der gebürtige Bremer, der inzwischen 83 Jahre alt ist und in Spanien lebt, noch nicht einmal allen Fußballfans ein Begriff. Das liegt daran, dass Trautmann zwar einer der besten Torhüter aller Zeiten war, aber nie für Deutschland gespielt hat. Sein Bern fand nicht 1954, sondern 1956 statt: Manchester City gewann in Wembley den FA Cup gegen Birmingham City – vor allem dank Trautmann, der sich in der zweiten Halbzeit bei einem Zusammenprall einen Halswirbel gebrochen hatte. Trotz der schweren Verletzung sicherte er Manchester City mit weiteren Paraden den 3:1-Sieg. Es sagt einiges über die muffige Atmosphäre im Nachkriegsdeutschland aus, dass man lieber auf einen überragenden Fußballer verzichtete, als einen „Legionär“ aufzustellen, der sein Geld im Ausland verdient. Eine Haltung, die noch lange verbreitet war: Noch in den achtziger Jahren musste sich der Nationalspieler Karl-Heinz Rummenigge Schmährufe von den Rängen wegen seines Engagements bei Inter Mailand gefallen lassen.

— Alan Rowlands: Trautmann.

Die Biografie.

Deutsch von H. Halx, Bombus-Verlag,

272 Seiten,

19,90 Euro

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