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Sport: Eine Frage der Spielpraxis

Helmut Schümann über den Transfer von Jens Lehmann zum VfB Stuttgart

Jens Lehmann wechselt zum VfB Stuttgart. Ja nun, das ist einerseits ganz schön für den VfB Stuttgart, für Jens Lehmann, und für die Nationalmannschaft ist es kurz vor der Europameisterschaft natürlich auch schön. Dem Lehmann war ja zuletzt vorgehalten worden, dass er keine Spielpraxis habe, weil er bei Arsenal London nur zuschaute. Ein Torwart ohne Spielpraxis sei kein guter Torwart, und wenn der Lehmann nun daneben greift, wenn Polen, Kroaten oder möglicherweise sogar Österreicher aufs Tor schießen, dann muss am Ende noch der Bundestag eingreifen und die Kanzlerin retten, was noch zu retten wäre. Nun ist aber alles gut: Lehmann hat wieder Arbeit, sozusagen vorweggenommene Spielpraxis, einem deutschen Triumph bei der EM steht praktisch nichts mehr im Wege.

Es gibt bei diesem Transfer aber noch andere Aspekte zu betrachten, eher komische. Der VfB Stuttgart, das ist der Klub, bei dem lange Zeit Timo Hildebrand im Tor stand, der seinerseits im vergangenen Jahr in Valencia Spielpraxis sammelte und sich kurze Zeit im Gleichklang mit Lehmann wähnte. Das war bekanntlich ein Irrglauben. Der VfB hatte für Hildebrand einen Torwart namens Raphael Schäfer verpflichtet, der indes trotz Spielpraxis zu wenig Bälle hielt, weswegen nun Lehmann geholt wurde, allerdings nur für ein Jahr. Bleibt zu hoffen, dass Jens Lehmann bei Antritt in Stuttgart viel Spielpraxis aus der EM mitbringt.

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