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Sport: Eine gewisse Erwartungshaltung muss Hertha ertragen, aber Warnung vor Traumtänzern (Kommentar)

Es ist schon ein bisschen seltsam: Da liefert Hertha BSC ein starkes Spiel, überzeugt durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und durch kluge Taktik, sichert sich vor den gefürchteten Fans von Galatasaray Istanbul ein 2:2, und doch ist keiner so richtig zufrieden. Gut, kann man ja verstehen.

Es ist schon ein bisschen seltsam: Da liefert Hertha BSC ein starkes Spiel, überzeugt durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und durch kluge Taktik, sichert sich vor den gefürchteten Fans von Galatasaray Istanbul ein 2:2, und doch ist keiner so richtig zufrieden. Gut, kann man ja verstehen. Hertha war nahe dran an der Sensation, sechs Minuten fehlten, schlappe sechs Minuten. Andererseits wäre es fatal, auch nach der ersten Enttäuschung über die vermeintlich verlorenen Punkte, aus der Distanz betrachtet also, den grossen Frust zu schieben. Unterm Strich hat Hertha immer noch stärker einen Punkt gewonnen als zwei Zähler verloren. Schließlich war die Mannschaft 20 Jahre lang weg vom internationalen Geschäft.

Und wer nach dem Auftritt von Röbers Team gegen Galatasaray jetzt die großen Höhenflüge oder Glanzauftritte in den anderen Gruppenspiele der Champions League erwartet, der ist ein Traumtänzer. Eine starke Darbietung lässt sich nicht zum Dauerzustand hochrechnen. Noch ist Hertha ein Neuling, der lernen muss. Die Mannschaft kann nur gewinnen. Niederlagen sind kein Unglück, sondern, sollten sie nicht auf besonders dumme Weise zustande kommen, der Preis für die Unerfahrenheit im Geschäft. Eine gewisse Erwartungshaltung muss Hertha ertragen, keine Frage, in der Mannschaft stehen zu viele Nationalspieler, als dass sich das Team einfach vorführen lassen dürfte. Aber das ändert nichts daran, dass jede Mannschaft einen gewissen Anpassungsprozess in der Champions League benötigt. Leistungen wie gegen Istanbul sind bei Hertha durchaus wieder möglich, aber automatisch zu erwarten sind sie nicht.

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