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Sport: Eine Menge Hürden

Wie Claudia Marx ein neues Sportlerleben begann

Göteborg - Um wieder Spaß am Sport zu finden, hat sich Claudia Marx eine Menge Hürden in den Weg gestellt. Nach den Olympischen Spielen 2004 in Athen wollte sie etwas ändern, ihre Leistung auf der 400-Meter-Strecke hatte sie zu sehr frustriert. Also entschied sie sich fürs Umsteigen auf die 400 Meter Hürden. Bei diesen Europameisterschaften in Göteborg hat sie erfahren, dass es der richtige Weg ist. Im Halbfinale steigerte sie ihre Bestzeit gleich um fast sieben Zehntel auf 54,60 Sekunden und im Finale erreichte sie Platz vier. „Ich werde zwar ständig auf die verpasste Medaille angesprochen, aber entscheidend ist für mich, dass ich unter 55 Sekunden gelaufen bin.“

Ihre Zufriedenheit ist wohl auch deshalb so groß, weil sie im neuen Abschnitt ihrer Sportkarriere nicht nur auf der Bahn erfolgreich Hürden überwunden hat. Claudia Marx ist nämlich vor zwei Jahren von Berlin nach Dresden gezogen, um dort mit Trainer Dietmar Jarosch zusammenzuarbeiten. „Berlin hat den wohl größten Olympiastützpunkt Deutschlands mit acht fest angestellten Physiotherapeuten. In Dresden gibt es gerade mal einen“, erzählt die Sportstudentin. Ihre ärztliche Betreuung habe sie sich selbst organisieren müssen, manchmal reise sie sogar zum Mannschaftsarzt des Deutschen Leichtathletik-Verbandes nach Hannover.

Ihr neues Leben in Dresden gefällt ihr jedoch bestens – „das ist jetzt meine Heimat“ – und all die Herausforderungen hätten sie nur zusätzlich motiviert. Die Bedingungen seien gut, um sich weiter zu verbessern und vielleicht einmal um die 54 Sekunden schnell zu laufen. Auch wenn Claudia Marx ihre Eltern in Berlin besucht, merkt sie, dass ihre Entscheidung für Dresden die richtige war. Sie komme sich jedenfalls komisch vor in dieser „riesigen und lauten Stadt“.

In Göteborg kehrt sie noch einmal auf ihre alte Strecke zurück und läuft am Sonntag in der 4-mal-400-Meter-Staffel. Für ihre Mannschaftskolleginnen zählt da nicht, dass Claudia Marx inzwischen Hürdenläuferin ist, sondern dass sie schon viele Rennen auf der Flachstrecke gelaufen und eine erfahrene Athletin ist. „Die anderen nennen mich schon Staffelmutti“, erzählt sie.

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