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Sport: Eine Option auf volle Stadien

Wie die WM-Planer alle Plätze besetzen wollen

Berlin - Franz Beckenbauers Prognose soll den Fans Mut machen. „Ich rechne mit einer Auslastung der Stadien von mindestens 90 Prozent“, sagt der Organisationschef der Fußball-WM. Leere Arenen befürchtet kein WM-Planer ernsthaft. Zu groß ist das Interesse der Fans auch an der letzten, derzeit laufenden Verkaufsphase auf der Internetseite www.fifaworldcup.com, bei der mehrere zehntausend Restkarten angeboten werden. „Vielleicht bleiben höchstens ein paar Sponsorenplätze frei“, vermutet Beckenbauer. Doch das will sein WM-Organisationskomitee verhindern.

Die neue Debatte um die Verwendung der Sponsorentickets, die an Politiker verschenkt werden sollten und Ermittlungen wegen Vorteilsgewährung auslösten, bringt für viele Fans die Frage mit sich, ob die Stadien wirklich ausverkauft sind. Die WM-Sponsoren, denen zwölf Prozent der Tickets zustehen, veranstalten Gewinnspiele. Hyundai gibt beim Autokauf sogar zwei Karten mit dazu – es sind also noch Tickets vorhanden. Wie aus Organisationskreisen zu erfahren ist, hat vor allem die Firma ISE Probleme, ihre VIP-Tickets zu verkaufen. Zuletzt hatte Bayern-Manager Uli Hoeneß die hohen Preise des so genannten „Hospitality-Programms“ öffentlich kritisiert.

Wie viele Karten Sponsoren und VIP- Verkäufer nicht weitergeben können, erfährt das Organisationskomitee am Montag. Nach Informationen des Tagesspiegels darf dann jede Firma nur noch 30 000 unbezahlte Tickets behalten. Überschüssige Karten muss er entweder bezahlen oder an das Organisationskomitee zurückgeben. Rückläufer-Tickets gehen dann in den öffentlichen Verkauf, der bis in das Turnier hinein anhält.

Bevorzugt behandelt werden Fans, die ein Optionsticket bestellt und sich in Wartelisten eingetragen haben. Bislang wurden 140 000 Karten über diesen Bestellweg beantragt, die Hälfte der Wünsche wurde erfüllt. „Das Programm ist ein Renner“, sagt der für die Tickets zuständige Organisations-Vize Horst R. Schmidt. „Viele Fans kommen so noch ins Stadion.“ In diesen Tagen erhalten Besteller, die bislang kein Glück beim Kartenkauf hatten, eine Mail vom Organisationskomitee. Darin werden sie auf die Optionstickets hingewiesen. „Dadurch soll vermieden werden, dass trotz vorhandener Nachfrage zahlreiche Plätze in den Stadien unbesetzt bleiben“, heißt es in der Mail. Ein Satz, der vielen Fans Mut machen könnte.

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