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Sport: Eine Stute gegen 32 Hengste

Beim Deutschen Traber-Derby gehört Freya Kievitshof zu den Favoriten

Berlin - Ganz schön mutig, diese Freya Kievitshof. Was sie sich zutraut, besser, Besitzer und Trainer von ihr halten, das konnte lange Zeit von keiner Stute mehr berichtet werden. „Da gehört schon eine Menge an Selbstvertrauen, Mut und Können dazu, mit einer Stute den ganz schweren Weg zu gehen“, sagt auch Uwe Krop, der Geschäftsführer des Berliner Trabrenn-Vereins. Anstatt sich am Samstag beim Stuten-Derby mit den gleichgeschlechtlichen Pferden zu messen, fordert sie heute die Hengste heraus. Zuletzt hatte das 2005 Playgirl November mit Dauer-Champion Heinz Wewering im Sulky ganz gut gepackt. Am Ende kam der vierte Platz im Derby heraus.

Doch das Team um Freya Kievitshof möchte mehr erreichen. Die Chance, zu den bisher gewonnenen 33 700 Euro mehr als bei den Stuten hinzuverdienen zu können, steht hinter seinen Ambitionen. Gab es im gestrigen Stuten-Derby, das das die schwarzbraune Yu Gi Oh mit Josef Sparber gewann, für den Sieger 37 500 Euro, so sind heute allein für den Gewinner 81 500 Euro ausgelobt. Dabei sollten die Chancen der hellbraunen Stute, die von Robin Bakker im Sulky dirigiert wird, nicht schlecht sein.

Bakker, seit zwei Jahren mit dem Pferd bestens vertraut, kann auf ein vielseitiges Können vertrauen. „Sie ist eine sehr gute Starterin und kann auf dem letzten Kilometer unheimlich schnell laufen“, sagt ihr Trainer Marcel Hauber. Mit 1:13,3 Minuten ist sie in diesem Jahr in Berlin bereits eine Zeit gelaufen, die keiner der 32 anderen Derby-Kandidaten aufweisen kann. Das war im Grand Slam in Berlin, bei dem sie als 12:10-Favoritin dennoch nach hartem Kampf nur Zweite geworden war. Sie lag aber immer noch meilenweit vor dem übrigen Feld, nachdem sie bereits in zwei Grand-Slam-Qualifikationen mit der Konkurrenz förmlich gespielt hatte. Ihre Sonderstellung war damit eindeutig.

Im 112. Deutschen Traber-Derby in Mariendorf muss sich die dreijährige Freya Kievitshof erst einmal für das große Finale qualifizieren. Im zweiten Vorlauf trifft sie auf starke Konkurrenten, aber ihr niederländischer Trainer Marcel Hauber ist sich dennoch sicher: „Sie ist so gut, dass sie nicht nur den Sprung ins Feld der zehn Besten schaffen sollte.“ Ihre Klasse dokumentiert sich auch darin, dass sie für ihren Vorlauf gesetzt war. Die letzte Stute, die das Traber-Derby gewann, war 1994 Sunset Lane. Kann Freyer Kievitshof nach 13 Jahren an diesen Erfolg anknüpfen?

Als Zweijährige hatte Freya Kievitshof bereits so manchem Hengst die Hufe gezeigt. Obwohl Stuten normalerweise von ihrem Leistungsvermögen her im Nachteil sind, wurde sie da bereits Zweite im Championat ihrer Altersklasse. Der Sieger vor einem Jahr in Dinslaken war Why Not As, der mit Roland Hülskath als Fahrer auch im Derby zum Favoritenkreis gehört. Aber da gibt es auch noch andere, zum Beispiel Titus B mit dem Bayern Helmut Biendl. Der gewann vor kurzem das Buddenbrock-Rennen in Berlin. Und nicht selten triumphierte der Buddenbrock-Sieger danach auch im Derby. Aber eben nicht immer. Freya Kivisthof lief an diesem Tag im Stuten-Grand-Slam.

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