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Marco Reus

© dpa

EINE WOCHE VOR TRANSFERSCHLUSS STARTET DIE BUNDESLIGA MIT VIELEN NEUEN GESICHTERN: 20 Spieler für zwei Millionen – so kauft Düsseldorf ein. Dortmund gibt dagegen für Marco Reus allein 17 Millionen aus

Auch wenn noch Geld vom Vormonat übrig ist, die Sicherheit der nächsten Zahlung gibt ein gutes Gefühl. Bundesligaprofis müssen nicht um ihre Überweisungen bangen.

Auch wenn noch Geld vom Vormonat übrig ist, die Sicherheit der nächsten Zahlung gibt ein gutes Gefühl. Bundesligaprofis müssen nicht um ihre Überweisungen bangen. Man könnte denken, auch deshalb stehen seit diesem Transfersommer einige Spanier in Deutschland unter Vertrag. Kein Xavi, aber doch hoffnungsvolle junge Spieler. Markieren Joselu in Hoffenheim, Daniel Carvajal in Leverkusen und Gladbachs Alvaro Dominguez einen Trend? Sie kommen aus der zweiten Mannschaft von Real Madrid oder vom Lokalrivalen Atletico. Aber in Deutschland sind ihre Karrierechancen größer. Bilbaos Javi Martinez würde sogar auf zwei Millionen Euro im Jahr verzichten, um bei den Bayern spielen zu können. Der mindestens 40 Millionen Euro teure Transfer steht noch aus.

Rekordtransfer dieses Sommers ist bislang der Wechsel des Mönchengladbachers Marco Reus zu Borussia Dortmund für 17 Millionen Euro. Der Doublegewinner kann sich Reus auch wegen der Abgänge von Shinji Kagawa (16 Millionen) und Lucas Barrios (9 Millionen) locker leisten, am Donnerstag vermeldete der BVB den Rekordgewinn von 34 Millionen Euro. Die Gladbacher haben für Granit Xhaka, Dominguez und Luuk de Jong fast 30 Millionen Euro ausgegeben. Das Gladbacher Transferminus ist aber nicht hoch, wenn man bedenkt, dass die Klubs der Liga bis eine Woche vor Transferschluss 50 Millionen Euro mehr in neue Spieler gesteckt haben als die abgewanderten eingebracht haben. In der spanischen Primera Division, wo viele Klubs Finanzsorgen haben, wurden 30 Millionen Euro mehr eingenommen als ausgegeben. Auch die Klubs in der italienischen Serie A verzeichnen ein Transferplus. Das meiste Geld hat auch in diesem Jahr die Premier League mit ihren Scheichs und Oligarchen ausgegeben, das Gesamtminus bei den Transfers beträgt mehr als 200 Millionen Euro. Ein Investitionsvolumen, von dem die boomende Bundesliga weit entfernt ist, auch wenn es ab der Saison 2013/14 25 Prozent mehr TV-Geld gibt. In England beträgt die Steigerung bei höheren Verträgen fast 75 Prozent.

Die meisten Neuverpflichtungen, wie etwa Andrej Woronin, hat mit 20 Zugängen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf getätigt, dabei aber nur zwei Millionen Euro ausgegeben. Am wenigsten neue Spieler müssen sich in Mainz eingewöhnen, dort sind nur fünf Profis dazugekommen. Die Meinungen darüber, wie groß ein Kader sein sollte, gehen weit auseinander. Manche Trainer halten 22 bis 24 Profis für optimal, als Beispiel für einen unüberschaubar großen Kader gilt Trainermanager Felix Magath mit seinen ungefähr 40 Profis beim VfL Wolfsburg. Magath hat seine Transferpolitik verteidigt und sich gegen die Kritik zur Wehr gesetzt, er würde wahllos mit Geld um sich werfen. Magath hat in diesem Sommer erst fünf Millionen Euro mehr ausgegeben als eingenommen. Er soll aber an der Verpflichtung von Bernat Extebarria von Betis Sevilla interessiert sein. Der Spanier kostet zehn Millionen Euro. Mathias Klappenbach

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