Sport: Eine Woche zum Verlieben

Düsseldorf - Armin Veh redete sich in Rage; ins Visier nahm der Trainer von Eintracht Frankfurt Schiedsrichter Michael Weiner. „Das juckt den gar nicht. Und das sehe ich nicht ein. Das ist Bezirksliga.“ Veh war nach dem 0:4 (0:2) bei Mitaufsteiger Fortuna Düsseldorf auf 180. Er erregte sich über Gelb-Rot gegen seinen Stürmer Karim Matmour, der mit seinem zweiten Platzverweis binnen sieben Tagen einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt hatte.

Der Algerier hatte zunächst für eine eher harmlose Attacke an Adam Bodzek Gelb gesehen, dann beging der Frankfurter ein taktisches Foul an Stefan Reisinger – und Weiner zeigte ihm die Ampelkarte. Übertrieben und in dieser Situation unangebracht, befand Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner: „Ich glaube, Karim hat insgesamt nur zwei Fouls begangen. So auf ein Spiel Einfluss zu nehmen, ist schon hart.“ Eintracht-Chef Heribert Bruchhagen hielt es „für total überzogen“. Der Platzverweis in der 34. Minute war der Knackpunkt der Partie. Denn danach entschied die Fortuna das Spiel für sich. Stefan Reisinger brachte Düsseldorf vier Minuten später in Führung. Oliver Fink, Nando Rafael und Axel Bellinghausen machten mit ihren Toren den höchsten Bundesligasieg für Fortuna seit dem 7:0 am 12. Mai 1990 gegen den FC St. Pauli perfekt.

Frankfurts Trainer Armin Veh muss seine Mannschaft nach nur einem Sieg aus den jüngsten sieben Spielen moralisch wieder aufrichten. Die Fortuna erlebt dagegen ihren zweiten Saison-Höhenflug nach der tollen Serie mit fünf Begegnungen ohne Gegentreffer an den ersten fünf Spieltagen. Aus den schweren Aufgaben gegen den HSV (2:0), Meister Dortmund (1:1) und den Tabellenfünften Frankfurt holte Düsseldorf sieben Punkte. „Das war eine tolle Woche. Und 4:0 ist einfach ein sensationelles Ergebnis“, sagte Torschütze Reisinger. dpa