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Sport: Einfach weitermachen

Wie Herthas Profis auf den Trainerwechsel reagieren

Berlin. Bart Goor kam mit einem Lachen zum Training. Wenn man böse wäre, könnte man eine schöne Schlagzeile daraus machen: Herthas Spieler haben wieder gute Laune – jetzt, da Huub Stevens, der strenge Trainer, nicht mehr da ist. Aber Goor lachte gestern Mittag mehr über die Situation auf dem Vereinsgelände. Alle Parkplätze waren besetzt, und vor dem Kabinentrakt warteten etliche Journalisten und Kameraleute. Goor ging schweigend an ihnen vorbei.

„Es ist nicht so, dass das auch nur für einen von uns eine Erleichterung ist“, sagte Herthas Kapitän Dick van Burik über die Entlassung von Stevens. Die Spieler wurden an diesem Mittag wieder nach Störungen im Verhältnis zu ihrem alten Trainer gefragt, aber sie sagten auch diesmal nichts anderes, als sie vor dem Debakel von Bremen gesagt hatten. Stattdessen gaben sie sich zerknirscht und selbstkritisch. „Ich glaube nicht, dass es einen gibt, der sich hervorheben und sagen kann, dass er seine Leistung gebracht hat“, sagte Niko Kovac. Allerdings müsse sich auch der Trainer fragen, ob er alles richtig gemacht habe.

Manager Dieter Hoeneß sprach davon, dass die Trennung von Stevens auch eine Niederlage für die Mannschaft sei. „Der Trainer hat sich nichts vorzuwerfen“, sagte Arne Friedrich. „Er war nicht alleine schuld. Er tut mir Leid.“ Doch das 1:6 von Bremen war so deutlich, „da musste was passieren“, meinte van Burik. Niko Kovac fand die Entscheidung „von der menschlichen Seite schwierig“, es war jedoch die, „die jeder erwartet hat“. Für Dick van Burik hat die Mannschaft mit der Entlassung Stevens’ jetzt alle Alibis verloren. Ob die Spieler deshalb besser spielen? „Man hofft auf den Schockeffekt“, sagte Herthas Kapitän, „aber ob er sich einstellt, weiß man nicht.“

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