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Einreise: Dubais zweite Chance

Israels Tennisprofi Shahar Peer durfte nicht einreisen – nun hofft ihr Landsmann Andy Ram auf ein Visum.

Noch hat Andy Ram Hoffnung. Eigentlich sind die Wünsche des israelischen Tennisprofis recht bescheiden: Er möchte kommende Woche in Dubai arbeiten. Doch die Vereinigten Arabischen Emirate und Israel unterhalten keine diplomatischen Beziehungen, gerade erst haben Dubais Behörden Rams Landsmännin Shahar Peer ein Visum mit dem Verweis auf Sicherheitsbedenken verweigert.

Ram hat nun die Profi-Organisationen ATP und WTA aufgefordert, ihm seinen geplanten Start kommende Woche in Dubai zu ermöglichen. „Es ist eine der größten Veranstaltungen im Turnier-Kalender, also müssen sie Wege finden, dass Israelis dort spielen können“, sagte Ram, der 2008 bei den Australian Open im Doppel siegte. Ob Ram ein Visum erhält, ist derzeit noch offen. Ein ATP-Sprecher hatte erklärt, es sei die Gelegenheit für die Vereinigten Arabischen Emirate, die richtige Entscheidung zu treffen. Die Behörden hatten die Visum-Verweigerung für Peer am Dienstag mit dem Gaza-Krieg und Sicherheitsbedenken begründet. Es seien Fan-Proteste befürchtet worden, welche die Sicherheit des gesamten Turniers hätten bedrohen können, hieß es.

Israels IOC-Mitglied Alex Gilady erklärte in der Tageszeitung „Die Welt“, er wolle den Fall der 21-Jährigen nicht vor das Internationale Olympische Komitee (IOC) bringen. Man werde den Verbänden nicht vorschreiben, wie sie ihre Angelegenheiten zu regeln haben. Gilady schlug vor: „Die Spielerin könnte eine Kompensation in Ranglistenplätzen und nicht in Geld bekommen.“ Die WTA befasst sich laut ihrem Chef Larry Scott damit, wie Peer entschädigt werden kann. Der Amerikaner hatte ferner erklärt, es werde geprüft, ob 2010 noch Platz für das mit zwei Millionen Dollar dotierte und hochklassig besetzte Turnier von Dubai im Kalender ist. Das „Wall Street Journal Europe“ ist inzwischen als Sponsor der Veranstaltung abgesprungen.

Welche Maßnahmen ATP und WTA nach den weltweiten Protesten ergreifen sollen, ließ Ram offen. „Ich weiß nicht, was getan werden sollte - vielleicht das Turnier absagen oder mit einer Geldstrafe belegen. Das Turnier abzusagen, ist das Letzte, was Shahar und ich möchten. Aber etwas muss getan werden, damit sich diese Situation im nächsten Jahr nicht wiederholt“, sagte er.

Ram äußerte zwar ein gewisses Verständnis für die Sicherheitsbedenken der Regierung des Emirates am Persischen Golf, der 28-Jährige fügte aber hinzu: „Wenn sie ein großes Turnier veranstalten und nicht alle über die Rangliste qualifizierten Spieler akzeptieren, ist das falsch. Es ist traurig zu sehen, dass Politik und Sport vermischt werden.“ dpa

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