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Sport: Einstieg mit Paukenschlag

Volleys gewinnen in der Champions League 3:0.

Berlin - Die Stimme des Hallensprechers wäre fast gekippt: „20 Uhr 58, Schmeling-Halle, der erste Sieg der Volleys in der Champions League ist perfekt“, brüllte er. Sieben Jahre lang hatte es in Berlin im Volleyball keine Champions League mehr gegeben, gestern war wieder das erste Spiel auf diesem Niveau, und für die BR Volleys war es ein Einstieg mit Paukenschlag: 3:0 (27:25, 25:22, 25:20) besiegte der Deutsche Meister vor 3528 Zuschauern den Tschechischen Meister Budejovice. Mit so einem klaren Erfolg hätte kaum einer gerechnet.

Volleys-Manager Kaweh Niroomand war entsprechend zufrieden. „Wir sind einen Schritt weiter gekommen. Knackpunkt war der erste Satz, da haben wir nicht aufgegeben.“

Die Volleys hatten ganz starke Auftritte im Block, vor allem Mittelblocker Tomas Kmet überzeugte bei den Aktionen. „Der ist ja gestanden wir eine Wand“, sagte Niroomand. 15 Punkte machten die Berliner im Block. Auch Diagonalangreifer Aleksandar Spirovski überzeugte nach einer eher schwächeren Anfangsphase. Außenangreifer Scott Touzinsky versetzt mit seinen Angriffsbällen zwar niemanden in Angst und Schrecken, er machte dank seiner Routine aber trotzdem Punkte. „Er muss nicht gut aussehen, er muss Quote machen“, sagte Volleys-Trainer Mark Lebedew. Außenangreifer Robert Kromm hatte einige gute Szenen, aber insgesamt bot er im Angriff zu wenig. „Robert war nicht so stark wie wir ihn kennen“, räumte Lebedew ein.

Es ist Champions-League-Zeit. Das konnte jeder sehen. Da spielen die Berliner zum ersten Mal nach sieben Jahren wieder im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb, und dann das: keine Show, keine Spotlights, keine Nebelschwaden, stattdessen: warm machen, einschlagen, Spielbeginn. Nüchterner und biederer hat noch nie ein Spiel der Volleys in der Schmeling-Halle begonnen. Offenbar verbietet der Europäische Verband jede Form von Show vor dem Anpfiff.

Also sorgten die Spieler für Unterhaltung, besser gesagt: für Spannung. Die war im ersten Satz am größten. Denn die Volleys mussten einem 6:10-Rückstand hinterherlaufen. „Bis dahin waren wir zu zurückhaltend“, sagte Lebedew. Die Berliner hatten Probleme in der Annahme, und sie schafften es im Gegenzug nicht, mit ihren Aufgaben die Tschechen unter Druck zu setzen.

Beim 6:10 nahm Lebedew seine erste Auszeit. Beim 16:12 hatten die Tschechen allerdings immer noch einen ziemlich deutlichen Vorsprung. „Es kann los gehen mit der Aufholjagd“, brüllte in diesem Moment der Hallensprecher.

Es ging los. Nach dem Satzball für die Tschechen beim 24:22 zeigte sich der große Kampfgeist der Volleys. Sie glichen zum 24:24 aus und gingen 25:24 in Führung. Mit einem Block sorgte Tomas Kmet für den entscheidenden Satzball. Der Satzverlust verunsicherte die Tschechen, und sie leisteten sich unerwartete Fehler. Und der Volleys-Block zeigte enorme Wirkung. So blieb es bis zum Schluss. Bis um 20.58 Uhr die Stimme des Hallensprechers fast gekippt wäre. Frank Bachner

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