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Im Eiltempo. Witali Klitschko benötigte am Samstagabend nur elf Ringminuten, um einen Kampfabbruch gegen den Kölner Manuel Charr zu erzwingen. Foto: AFP

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Sport: Einstimmen auf die Reizfigur

Witali Klitschko schlägt Manuel Charr ohne Mühe. Nach den Wahlen in der Ukraine könnte ein letzter großer Kampf folgen.

Moskau - Der blutig verprügelte Verlierer fühlte sich betrogen und protestierte, Witali Klitschko aber bleibt Box-Weltmeister nach WBC-Version. Gegen den in der vierten Runde von einer klaffenden Verletzung am Augenlid gestoppten, allerdings auch hoffnungslos überforderten Kölner Manuel Charr, benötigte Klitschko Samstagnacht in Moskau nur wenige präzise Schläge. Weit heftiger wurde im Umfeld verbal ausgeteilt – sowohl von Charr als auch von Klitschkos potenziell nächstem und möglicherweise letztem Gegner David Haye. Der mittlerweile 41 Jahre alte Witali Klitschko will sich erst nach der ukrainischen Parlamentswahl Ende Oktober über seine Zukunft als Profiboxer äußern. Dort kämpft Klitschko für seine Udar-Partei um einen Parlamentssitz.

„Ich war ja bereit, weiterzukämpfen“, sagte Klitschko am Ende der nur elf Ringminuten dauernden Vorführung fast mitleidig in Richtung Charrs. „Ich habe meine Schläge gut kontrolliert. Der Junge ist taff, es war interessant, gegen ihn zu kämpfen.“ Charr konnte spätestens nach einem Niederschlag in Runde zwei kaum noch der linken Führungshand Witali Klitschkos ausweichen. Mitte der vierten Runde dann blutete er so stark, dass Ringarzt Stefan Holthusen dem Ringrichter Guido Cavalleri den Abbruch empfahl. Den setzte der Italiener prompt um.

„Ich bin ein Kämpfer, kämpfe bis zum Tod. Ich wollte ihn von Runde zu Runde auffressen. Klitschko wäre tausendprozentig umgefallen“, behauptete Charr in der Hoffnung auf ein noch einmal gute Kasse versprechendes Rematch. Doch dazu dürfte es nicht kommen, schon eher zu einem Kampf gegen David Haye. Der tönte bereits im Fernsehen: „Ich habe so viele Lücken in Klitschkos Deckung gesehen, der würde gegen mich niemals sechs Runden im Ring stehen“. Haye behauptete außerdem, dass das Klitschko-Lager ihn belogen habe, weil er statt Charr hätte gegen Witali kämpfen sollen. Das wiederum bezeichnete Wladimir später als Lüge. Zumindest aber räumte Klitschkos Manager Bernd Bönte ein, dass ein Kampf Haye kontra Witali „immer ein Thema“ sei. dapd

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