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Eintracht Frankfurt: Albert Streit vor Wechsel zum HSV

Ausgerechnet in der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes hat Eintracht Frankfurts Mittelfeld-Ass Albert Streit seine Wechselabsichten zum Hamburger SV bestätigt. Frankfurts Trainer Funkel reagiert gereizt.

Frankfurt/Main - Albert Streit sorgte mit Vorwürfen gegen Trainer Funkel für zusätzliche Unruhe beim hessischen Fußball-Bundesligisten. "Ich denke schon, dass es klappen könnte. Wenn die Sache mit dem Trainer nicht passiert wäre, wäre es sicher nicht so weit gekommen", erklärte der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler. Funkel hatte den besten Frankfurter Vorbereiter zuletzt wegen Formschwäche für drei Spiele, darunter das DFB-Pokal-Halbfinale beim 1. FC Nürnberg, aussortiert und erst am vergangenen Samstag beim 0:2 in Dortmund wieder berücksichtigt.

Mit seinen Aussagen goss Streit zwei Tage vor dem eminent wichtigen Abstiegsduell des Tabellen-15. (34 Punkte) gegen Alemannia Aachen (16./33) zusätzlich Öl ins Feuer. Schon nach seiner vorübergehenden Nichtberücksichtigung hatte er den Coach verbal attackiert und das Vertrauensverhältnis zu Funkel als schwer beschädigt bezeichnet. Der Eintracht-Trainer reagierte entsprechend gereizt auf das erneute Störfeuer aus den eigenen Reihen. "Er ist hier nicht schlecht behandelt worden. Wenn er der Meinung ist, muss er eben woanders hingehen", sagte Funkel. Ob Streit am Samstag im Kellerduell gegen Aachen im Kader steht, ließ Funkel offen.

Verhandlungen mit HSV schon weit voran geschritten

Streit war im Sommer 2006 vom 1. FC Köln nach Frankfurt gewechselt, wo er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2009 besitzt. Sein Abgang aus Frankfurt scheint für ihn dennoch beschlossene Sache. "Alles spricht dafür", sagte Streit in einem Interview der "Hamburger Morgenpost". Neben der Offerte aus Hamburg liegt dem Mittelfeldspieler noch ein weiteres Angebot aus der Bundesliga vor. Allerdings sollen die Verhandlungen mit dem HSV bereits weit voran geschritten sein. "Soweit ich es weiß, hat der HSV schon bei der Eintracht angeklopft. Für mich ist das eine interessante Sache, obwohl ich auch noch andere Möglichkeiten hätte", erklärte Streit.

Funkel wollte dies weder bestätigen noch dementieren. "Kein Kommentar. Ich kann nicht sagen, ob er den Verein verlässt", sagte der Eintracht-Trainer, der nach eigener Aussage über alle Dinge im Verein informiert ist. Der 53-Jährige befindet sich nun in einer prekären Situation. Mustert er den fußballerisch begabten, aber menschlich schwierigen Streit erneut aus, könnte dies die Fans im Falle einer Niederlage gegen Aachen auf die Barrikaden treiben. Darf Streit spielen, würde dies seine Autorität als Trainer untergraben.

Wie Hohn muss Funkel das Versprechen Streits vorkommen, sich bis zum Saisonende für die Eintracht einsetzen zu wollen. "Es sind noch drei Spiele, und da werde ich richtig Gas geben", erklärte Streit. Mit dem HSV will er in dieser Woche keine weiteren Verhandlungen führen: "Da passiert gar nichts mehr. Ich möchte mich auf den Abstiegskampf konzentrieren, das bin ich der Eintracht schuldig." (Von Eric Dobias, dpa)

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