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Auf Abschiedstour in Frankfurt: Armin Veh verlässt die Eintracht.

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Update

Eintracht Frankfurt: Veh hört zum Saisonende auf

Abschied nach drei Jahren: Trainer Armin Veh verlässt den Bundesligisten Eintracht Frankfurt zum Ende der Saison 2013/14. "Die Entscheidung ist schon länger gefallen", sagt Veh. Stuttgarts Coach Thomas Schneider darf dagegen vorerst bleiben.

Nicht jeder Händedruck von Armin Veh ist freundlich gemeint. „Ich schüttle nicht gern dem anderen Trainer die Hand, wenn ich verloren habe“, sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt am Montag. Da war endlich heraus, was intern schon seit Januar feststand: Der 53-Jährige wird zum Saisonende in Frankfurt aufhören. Veh, der bisher grundsätzlich nur Einjahresverträge abschloss, kann die Eintracht verlassen und geht im Sommer mit der Erkenntnis, den derzeitigen Tabellenzwölften nicht mehr weiter voranbringen zu können nach drei insgesamt erfolgreichen Jahren, dem Wiederaufstieg 2012, dem Erreichen der Europa League 2013 und dem mutmaßlich erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg in dieser Saison

„Sie versuchen hier alles und machen auch alles, um die Eintracht in der Liga zu etablieren“, sagte er bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Zuvor hatte es Medienberichte über die bevorstehende Trennung gegeben, die schnell bestätigt wurden. „Aber es sind einfach auch Grenzen da, und das sind nicht unbedingt meine Ziele“, sagte Veh. Mit anderen Worten: Künftig will Veh dem jeweiligen Kollegen wieder häufiger als Sieger denn als Verlierer die Hand schütteln.

Am Sonntag war ihm das wieder einmal gelungen. Die Eintracht hatte im wichtigen Duell gegen den VfB Stuttgart 2:1 gewonnen. Auf der Bank neben ihm saß Thomas Schneider, der Stuttgarter Trainer. Auch er schüttelte die Hand seines siegreichen Kollegen wohl nicht gern. Wie alle Stuttgarter hatte er nur schwer verkraftet, wie der sicher geglaubte Sieg doch noch zu einer Niederlage geworden war.„Es gibt solche Tage, Thomas, da darf man nicht aufgeben“, versuchte Veh den jungen Kollegen, der noch an seinem Job hängt, zu trösten. Auch nach acht Niederlagen in Serie bleibt Schneider vorerst im Amt. Ein Rauswurf beim VfB scheint jedoch wahrscheinlich. Doch bisher halten die Stuttgarter an dem 41-jährigen Schneider fest, der zuvor die B-Jugend des Vereins zur Meisterschaft geführt hatte. Am Montag zumindest leitete Schneider unbeirrt das Training der VfB-Profis auf dem Cannstatter Wasen.

Angeblich soll an diesem Dienstag, wenn Vorstand und Aufsichtsrat tagen, eine Entscheidung darüber fallen, ob Schneider noch eine Chance bekommt. Am Samstag ist das Heimspiel gegen den Liga-Letzten Eintracht Braunschweig. Für Schneider vielleicht die letzte Möglichkeit, die Wende beim Tabellenfünfzehnten Stuttgart einzuleiten.

Während in Stuttgart VfB-Präsident Bernd Wahler, Sportvorstand Fredi Bobic und Schneider selbst bis tief in die Nacht die Notlage der Stuttgarter diskutiert hatten, wurden in Frankfurt bereits Fakten geschaffen: Heribert Bruchhagen, der Vorstandsvorsitzende der Eintracht, gab am Montag im Beisein von Veh und Sportdirektor Bruno Hübner bekannt, worüber alle Beteiligten monatelang Schweigen gewahrt hatten, um die sportlichen Ziele der Mannschaft nicht zu gefährden. Intern hatte Veh schon im Wintertrainingslager seinen Abschied verkündet, ihn am Sonntag vor dem Spiel gegen Stuttgart der Mannschaft mitgeteilt. Der Zeitpunkt der Verkündung war gut gewählt, so kurz nach einem wichtigen Sieg in der Bundesliga. Nun beginnt die Suche nach einem neuen Trainer für die kommende Saison.

Was Veh nun tut oder lässt, bleibt fürs Erste unklar. „Ich weiß nicht, ob ich eine Pause mache“, sagte er. „Ich habe keinen Verein in der Hinterhand.“ Möglicherweise wird er schon zur neuen Saison bei einem großen Klub anheuern. Etwa beim FC Schalke 04, der schon im Vorjahr um ihn gebuhlt hatte. Als „lame duck“, wie er am Montag betitelt wurde, sieht sich Veh nicht. Lachend und keineswegs abgekämpft fragt er in die Runde: „Sieht so eine lame duck aus?“

So viel Selbstbewusstsein täte wohl auch Thomas Schneider gut. Der sah am Sonntag so gar nicht mehr aus, als könne er seinen Job noch zu einem guten Ende bringen.<NO1>Daran hatte tags zuvor eher Thomas Schneider erinnert, der anders als Veh so gar nicht mehr aussah, als könne er seinen Job noch zu einem guten Ende bringen.

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