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Eintrittskarten: EM-Tickets: Schon wieder leere Plätze in den Stadien

Millionen Fans hatten sich vor der EM um Eintrittskarten beworben - und gingen leer aus. Doch jetzt waren plötzlich leere Sitzschalen zu sehen. "Es lief nicht optimal", sagen die Organisatoren - und kündigen Konsequenzen an.

Millionen Fußballfans hofften auf die begehrten EM-Tickets - jetzt blieben in den Stadien überraschend viele Plätze frei: Am Montag hat die Uefa Probleme bei der Ticketvergabe bei zwei Viertelfinalspielen eingeräumt und Konsequenzen für die Halbfinal-Partien angekündigt. „Die Vergabe hat sicherlich nicht optimal funktioniert“, Wolfgang Eichler, der Sprecher des EM-Organisationskomitees. Nun solle mit den Halbfinalisten gesprochen werden, um das System zu optimieren.

Am Sonntag waren bei der Begegnung zwischen Spanien und Italien im Wiener Ernst-Happel-Stadion mehrere hundert der bunten Plastiksitze leergeblieben. Vor dem Stadion standen vor Anpfiff auffällig viele Menschen, die ihre Tickets zu teils hohen Preisen verkaufen wollten. „Uns interessiert das Spiel einfach nicht“, sagte eine junge Frau, die zwei Karten für 500 Euro anbot. Ein anderer Fan wollte sein Ticket für den deutlich niedrigeren Originalpreis abgeben. Bereits bei der Viertelfinal-Partie zwischen Russland und den Niederlanden am Samstag im Basler St. Jakob-Park waren etwa 1000 Plätze unbesetzt geblieben. Nach Uefa-Angaben waren die nationalen Verbände Italiens und Russlands für die fanfreien Zonen im Stadion verantwortlich.

Qualifiziert sich eine Mannschaft für die nächste EM-Runde, erhält der nationale Fußballverband 6000 Tickets zusätzlich. „Die Russen haben ihr Karten-Kontingent nicht ausgeschöpft. Wir haben noch versucht, die Karten zu verkaufen. Dies ist leider nicht gelungen. Wir bedauern das sehr“, hatte Eichler schon am Sonntag nach der Begegnung in Basel gesagt. Statt wie geplant 6000 Tickets sollen die Russen für das Halbfinale am Donnerstag in Wien gegen Spanien nun nur 4000 Karten erhalten, kündigte UEFA-Sprecher William Gaillard am Montag an.

In den offiziellen Statistiken werden alle 31 EM-Partien als „ausverkauft“ geführt, auch wenn Tickets zwar bezahlt, aber nicht abgeholt werden. Bei der Ticketverlosung im Frühling waren viele Millionen Fans europaweit leer ausgegangen, was unter anderem an den kleinen Stadien in Österreich und der Schweiz lag. Allein beim DFB lagen nach Abschluss der einmonatigen Bestellfrist Mitte Februar 2 630 027 Bestellungen vor. (dpa)

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