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Eisbären: Aufgeregt statt ausgeruht

Mit vier Punkten aus drei Spielen sind die Eisbären nicht optimal in die Saison gestartet - gegen Iserlohn sollen am Sonntag endlich einmal drei Punkte gewonnen werden.

Wenn ein Unternehmen den eigenen Ansprüchen hinterherläuft, dann kann ein Chef schon mal durcheinander kommen. So sagte Don Jackson nach dem 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen gegen die Adler Mannheim, dass seine Eisbären „nicht mehr viele Spiele auf diese Weise verlieren werden“. Was der Berliner Trainer meinte, war, dass sein Team sich sicher geglaubte drei Punkte künftig nicht mehr so einfach wegnehmen lassen würde. Gegen Mannheim nämlich kassierten die Eisbären am Freitag kurz vor Schluss den Ausgleich und verloren damit die Option auf drei Punkte.

Denis Pederson rettete den Eisbären mit einem Schuss per Penalty immerhin zwei Punkte und bewahrte seine Kollegen vor der ersten kleinen Saisonkrise. Vier Punkte aus drei Spielen haben die Eisbären bisher in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geholt. Das ist nicht viel für einen Klub, der nichts anderes als den Titel will. Schlimmer wiegt aber, dass die Berliner auch gegen durchschnittliche Mannheimer noch nicht erkennen ließen, wie sie die aus kollektiver Müdigkeit resultierende eigene Unkonzentriert perspektivisch besiegen wollen. „Was wir an Chancen vergeben, ist einfach unfassbar“, sagte Pederson.

Die Konzentrationsschwäche in der Mannschaft ist dem harten Vorbereitungsprogramm mit der European Trophy geschuldet. Die Eisbären haben das Turnier zwar gewonnen, aber zu dem Preis, dass sie lädiert in die Liga gestolpert sind. „Die European Trophy hat sehr viel Kraft gekostet“, sagt Manager Peter John Lee. „Aber wir haben bei dem Turnier bewiesen, dass wir so ziemlich jeden Gegner in Westeuropa schlagen können.“ Stimmt. Aber die personelle Besetzung der Berliner war mit 29 Spielern dort auch größer. Gegen Mannheim bot Jackson nur zehn Angreifer auf, Travis Mulock und Mads Christensten waren verletzt, André Rankel gesperrt. Und der junge Stürmer Patrick Pohl stürmte für Zweitligist Crimmitschau. Erst am Sonntag im Heimspiel gegen Iserlohn (14.30 Uhr) soll Pohl wieder für die Eisbären auflaufen – mit Dominik Bielke, der für Crimmitschau verteidigt hat.

Neben der personellen Situation kämpfen die Eisbären in der Liga aber auch mit dem Wissensstand der Konkurrenz. „In der DEL haben uns die Gegner genau studiert“, sagt Verteidiger Jens Baxmann. „Da können wir keinen so überraschen wie bei der European Trophy.“ Den deutschen Gegnern ist längst aufgefallen, dass die Berliner zurzeit nicht die Kraft haben, ihr Tempospiel drei Drittel lang durchzuhalten. So stellte Mannheims Trainer Harold Kreis am Freitag fest, dass seine Mannschaft, das Spiel im letzten Drittel „an sich gerissen“ habe. Und das scheinbar mühelos.

Auf der Suche nach mehr Leichtigkeit könnten den Eisbären aber bereits am Sonntag in eigener Halle die Gäste aus Iserlohn weiterhelfen. Denn die Roosters sind nach Hannover, Ingolstadt und Mannheim ein Gegner, „gegen den nun wirklich mal drei Punkte drin sind“, wie Manager Lee findet.

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