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Die letzte große Serie gegen München. Im Halbfinale der Play-offs scheiterten Daniel Fischbuch (in blau) und die Eisbären in der Vorsaison am Meister.

© Monika Skolimowska/dpa

Eisbären Berlin: Beim neuen Meister in alter Halle

München empfängt die Eisbären zum Spitzenspiel vor großer Kulisse – die Berliner wollen den Abstand zum Gegner weiter verkürzen.

In München haben sie ja schon seit geraumer Zeit große Expansionspläne mit dem Eishockey. Seit der österreichische Energydrink-Riese Red Bull dort das Sagen hat, soll es nur noch nach vorne gehen. Zwei Meisterschaften haben sie nun mit Startrainer Don Jackson hinter sich gebracht und irgendwann soll dann in München auch die neue Großarena stehen, in der sich auch die Basketballer des FC Bayern einmieten sollen. Aber so weit ist es noch nicht, zur Zeit spielen die Münchner noch in der kleinen Halle auf dem Olympiagelände Eishockey oder eben alle Jahre wieder um die Jahreswende herum in der ebenfalls alten, aber etwas geräumigeren Olympiahalle. Zwei Auftritte vor 10.000 Zuschauern haben die Münchner nun schon wieder hinter sich, zum dritten schauen am Freitag die Eisbären aus Berlin vorbei (Beginn 19.30 Uhr).

Die Halle ist bereits ausverkauft, wobei dieser Umstand die Eisbären weniger einschüchtern sollte – zumal sie auch noch über 1000 Fans mit nach München bringen. Und dann waren sie auch schon den vergangenen Jahre dort, wobei die Spiele zum Saisonende in München wohl etwas prägnanter waren als die Olympiahallen-Spiele: Im Halbfinale scheiterten die Eisbären im April 2017 am späteren Meister in der Play-off-Serie 1:4. Der Abstand sportliche zur Mannschaft von Don Jackson war damals eben groß, auch wenn sie das bei den Eisbären nicht einsehen wollte. Selbst der neue Sportdirektor Stéphane Richer findet: „München war nicht so viel besser als die Eisbären.“

Das lässt sich auch anders sehen. Allerdings scheint der Motor bei Jacksons Team in dieser Saison etwas zu stottern – auf hohem Niveau. Die Eisbären sind jedenfalls dran an den Münchnern: In der Tabelle trennen vor dem Spiel am Freitag beide Teams nur sechs Tore, wobei die Eisbären als Dritter ein Spiel mehr hinter sich haben als der Tabellenzweite aus München (beide 39 Punkte). Der Respekt bei den Berlinern ist aber immer noch groß. Angreifer Louis-Marc Aubry sagt: „Aber das ist natürlich eine schöne Herausforderung für uns. Die Münchener haben zwei Meisterschaften in Folge gewonnen und auch in dieser Saison eine gute Mannschaft. Solche Spiele wird es auch in den Play-offs wieder geben, und es wäre gut, jetzt schon ein Zeichen zu setzen.“

Keine Leichtsinnsfehler machen

Das ist recht forsch formuliert und heißt wohl schon, dass sich die Eisbären trauen, den Meister zu fordern. Erst am Dienstag beim 5:0-Heimsieg gegen Schwenningen haben die Eisbären wieder einmal gezeigt, zu was sie fähig sind, wenn sie kurz einmal das Tempo verschärfen. Da entschieden sie das Spiel gegen den immerhin Tabellenfünften mit vier Toren binnen weniger Minuten. Das wird sich natürlich in München am Freitag nicht so einfach wiederholen lassen. Eisbären-Trainer Uwe Krupp sagt: „Wir brauchen ein komplettes Spiel. München ist eine Mannschaft, gegen die man hundert Prozent braucht und mit seinem besten Spiel kommen muss, um Punkte zu holen.“

Die beiden ersten Spiele der Saison gingen jeweils an die Heimmannschaft. München gewann 4:2, die Eisbären siegten in Berlin 5:4 nach Penaltyschießen, auch das illustriert, wie eng beide Mannschaften zusammen liegen. Eisbären-Stürmer Martin Buchwieser sagt: „Wir dürfen in München keine Leichtsinnsfehler machen.“

Fehler sind im Übrigen auch das, was Don Jackson, der erfahrene Stoiker, nicht mag. Der US-Amerikaner, früher selbst fünfmal Meister mit den Eisbären, nimmt alles immer sehr genau und passt so prima zu seinem Arbeitgeber, der ja wohl auch alles unter Kontrolle haben will. Bei RB München werden in der Öffentlichkeitsarbeit gerne mal Aussagen durch den Filter gejagt, da beschwerten sich Journalisten schon, dass sie nach den Spielen in der Mixed Zone nicht immer die Spieler vom Klub geschickt würden, die gefragt sind und daher gefragt werden sollten. Aber es muss eben alles passen in München, damit sie auch erfolgreich sein können.

(Mitarbeit: Jan Schröder)

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