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Auch gegen Mannheim konnten die Eisbären in dieser Saison nur eines von zwei Spielen gewonnen.

© imago/Bernd König

Eisbären Berlin: Die Großen sind oft noch zu groß

Vor dem erneuten Duell gegen die Düsseldorfer EG fällt auf: die Eisbären tun sich gegen die anderen Spitzenmannschaften in der DEL erstaunlich schwer.

Die Maske wollte Petri Vehanen nicht absetzen. Wenn ein Eishockeytorwart so etwas nach seiner Auswechslung macht, ist das kein gutes Zeichen. Der Finne in Diensten der Eisbären wollte sich am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof am liebsten verstecken. 14 200 Menschen hatten gesehen, wie der Puck sechs mal in sein Tor geflogen war – Vehanens bittere Bilanz gegen die Düsseldorfer EG, die gegen Ersatztorwart Kevin Nastiuk dann noch Treffer sieben erzielte. Das 2:7 kam für die Berliner anscheinend unvermittelt – auch wenn da die personellen Probleme in der Abwehr waren. Statistisch gesehen war das Resultat aber nicht so überraschend: Denn gegen die Spitzenteams der Deutschen Eishockey-Liga tun sich die Berliner schwer.

Die Tabellenführung haben die Berliner am Freitag erst einmal verloren, 13 Spieltage vor Schluss Hauptrunde liegen sie aber als Dritter gut auf Play-off-Kurs. Der Vorsprung zum Vierten München beträgt sechs Punkte vor dem heutigen Wiedersehen mit der DEG (14.30 Uhr) – einer Kapriole der Spielplanmacher geschuldet. Aber natürlich freuen sie sich jetzt bei den Eisbären auf die zweite Chance. Den Satz: „Es ist gut, dass wir am Sonntag wieder gegen Düsseldorf spielen müssen“, sagten am Freitag nacheinander Angreifer Marcel Noebels, Kapitän André Rankel und Cheftrainer Uwe Krupp.

Dabei sollten sie sich bei den Eisbären nicht gar zu laut freuen, denn ihre Bilanz gegen die Spitzenteams der Liga ist in dieser Saison ausnahmslos negativ. Gegen die anderen fünf Teams unter den Top Sechs der Ligatabelle – Iserlohn, Düsseldorf, München, Nürnberg und Mannheim – haben die Eisbären von insgesamt 15 Spielen nur fünf gewonnen. Auswärts von sieben Spielen gegen Iserlohn und Co. sogar kein einziges. Gäbe es nur die ersten sechs Teams in der Liga, wären die Eisbären Tabellenletzter mit 16 Punkten. Erster wäre Nürnberg (30) - siehe Tabelle unten. Und in direkten Duellen steht es für die Eisbären nach jeweils drei Spielen gegen die anderen Topteams ausnahmslos 1:2 nach Siegen.

Marcel Noebels sagt zu den negativen Bilanzen gegen Topteams: „Ja, das stimmt natürlich, aber ich mache mir da jetzt nicht die Platte. Wir haben auch gegen die guten Teams in dieser Saison schon gewonnen.“ Stimmt auch. Die Berliner haben tatsächlich gegen jedes Team der Liga mindestens einmal gewonnen – allerdings nicht auswärts. Für die Berliner werden daher die Spiele gegen die Spitzenmannschaften, wie am Sonntag bei der DEG, sehr wichtig als Test für die Play-offs, zumal auch die Intensität der Spiele gegen Ende der Hauptrunde zunimmt. Das war am Freitag in Berlin nicht zu übersehen.

Dass die Berliner auf dem Weg nach oben gegen die Könner der Liga noch an Grenzen stoßen, ist aber nicht erstaunlich, gemessen daran, wo sie herkommen: Nach zwei Nicht-Teilnahmen an den Play-offs wäre das Erreichen des Viertelfinales schon ein Erfolg – auch wenn das angesichts der Euphorie um die nun verlorene Tabellenführung mitunter mancher vergessen hat.

Tabelle der Top 6 untereinander (Stand: 23. Januar)

1. Nürnberg 15 Spiele - 30 Punkte (7-4-3-1)* 2. München 15 Spiele - 28 Punkte (8-1-4-2) 3. Düsseldorf 15 Spiele - 22 Punkte (6-3-6-0) 4. Iserlohn 15 Spiele - 22 Punkte (5-0-3-7) 5. Mannheim 15 Spiele - 18 Punkte (4-3-8-0) 6. Eisbären 15 Spiele - 16 Punkte (5-0-9-1)

* In Klammern: Siege nach 60 Minuten - Siege in Verlängerung oder Penaltyschießen - Niederlagen - Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen.

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