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Diesmal ist es die Nase. Christensen erleidet immer wieder Verletzungen.

© APF

Eisbären Berlin: Drei Verletzte und ein bisschen Hoffnung

Die Eisbären-Profis Mads Christensen, Richie Regehr und Jeff Friesen sind oft verletzt. Einer sucht nun einen ganz besonderen Schutz.

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Eine Schramme hier, ein Kratzer da. Dazu zieht sich eine große Naht die Nase entlang, und blaue Flecken unter dem Auge hat er ebenso. Für den Laufsteg der Fashion Week hätte es für Mads Christensen wohl nicht gereicht, wohl aber für die Eisbären. „Ich bin sehr optimistisch, am Freitag spielen zu können“, sagte der Berliner Eishockeyprofi am Donnerstag, obwohl er die ganze Woche lang nicht hatte trainieren können. Und wenn man sich Christensen so anschaut, fällt es schwer zu glauben, dass er im Heimspiel gegen die Kölner Haie am Freitag (19.30 Uhr, 02-World) tatsächlich auflaufen wird.

Für Christensen wurde eine spezielle Schutzmaske mit Plexiglasvisier unter dem Helm angefertigt. Am vergangenen Sonntag traf ihn der Stock des Mannheimers Craig MacDonald mitten im Gesicht – er erlitt einen Nasenanriss und wurde mit mehr als 20 Stichen genäht. „Mads sollte nicht mehr nach Mannheim fahren“, scherzte Trainer Don Jackson, schließlich hatte sich Christensen schon beim vorherigen Spiel in Rheinpfalz eine Gehirnerschütterung zugezogen.

Es war nicht die erste, seitdem er bei den Eisbären ist. Dabei war der dänische Nationalspieler vor der Saison von Iserlohn nach Berlin gekommen, um die Lücke zu schließen, die Steve Walker und Denis Pederson im Sturm hinterlassen hatten. Dass es dazu nicht kam, ist Christensen gar nicht anzukreiden, er war einfach ständig verletzt. „So eine Seuche hatte ich noch nie in einer Saison“, sagt Christensen.

Ähnlich ergeht es seinem Kollegen Richie Regehr. Auch der Verteidiger hatte schon eine Gehirnerschütterung zu Beginn der Saison erlitten, nun plagt er sich immer noch mit einer Knieverletzung herum. „Ich habe noch nicht die nötige Frische, die Spiele am Wochenende kommen zu früh“, sagt Regehr, der zwar wieder mit dem Team trainiert, für den ein Einsatz gegen Köln am Freitag aber noch zu früh kommt.

Fünf Wochen lang setzt der Kanadier nun schon aus – und wer seinen unbändigen Ehrgeiz in Ansätzen kennt, kann sich vorstellen, wie sich Regehr in der Zuschauerrolle fühlt. Er sagt: „Ich bin ein Eishockeyspieler, kein Eishockeybeobachter. Auf der Tribüne werde ich schnell nervös.“ Ganz andere Sorgen hat Mads Christensen, besteht bei ihm doch die Gefahr, dass er bleibende Narben von seiner Verletzung davonträgt. Die Ärzte wollen prüfen, ob die Gefahr einer Infektion der Wunde besteht. „Das könnte dann hässlich werden, aber so wird es nicht kommen. Ich werde schon spielen“, sagt Christensen. Über seinen Einsatz wird heute Vormittag entschieden, wenn der Däne in der Heimstätte der Eisbären mit dem Spezialhelm testet.

Spielen will auch der dritte Pechvogel der Eisbären bald wieder. Jeff Friesen hatte ebenso wie die beiden anderen eine Gehirnerschütterung erlitten. Es gab Tage, an denen sich der frühere NHL-Spieler beinahe nicht an seinen eigenen Namen erinnern konnte, so akut war die Verletzung. Bei erhöhter Belastung klagte er über Schwindel und Kopfschmerzen, reiste zur eingehenden Untersuchung in die USA. Gestern trainierte Friesen erstmals wieder mit der Mannschaft. Noch ist aber ungewiss, wann er wieder Spiele bestreiten kann.

Bisher waren die drei nicht unbedingt die Gustav-Gans-Spieler der Eisbären, doch die Comebackpläne lassen hoffen.

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