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Mark Olver (l.) gibt an der Seite von Lukas Reichel gegen Ingolstadt sein Comeback.

© dpa

Eisbären Berlin empfangen Ingolstadt: In der DEL kann wirklich jeder jeden schlagen

Die Eisbären treffen am Wochenende auf Ingolstadt und Schwenningen - zwei Teams, die zuletzt in der Deutschen Eishockey-Liga gut in Form waren.

2:1, 3:2 und 2:0. Dies sind nicht nicht etwa drei Tipps auf Spiele zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga, sondern drei torarme Resultate aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Der Tabellenvorletzte aus Schwenningen hat sie fast nahtlos abgeliefert in die jüngsten Wochen, immerhin gegen Mannheim (Zweiter), Straubing (Dritter) und München (Tabellenführer). Das ist, das Tableau als Maßstab genommen, erstaunlich. Natürlich lässt sich sagen, dass die Wild Wings mit Niklas Sundblad vor ihrer Siegesserie gegen die Ligabesten einen neuen Coach bekamen, der das Spielsystem von Halligalli auf defensiv kontrolliert umgestellt hat. Aber es zeugt auch davon, dass es in der DEL vor dem finalen Viertel der Hauptrunde recht munter zugeht. Jeder kann jeden schlagen. Jedenfalls fast jeder.

Auch die Eisbären befinden sich inmitten dieses Spannungsfeldes, zuletzt waren zwar die Auftritte in Düsseldorf und Köln engagiert, die Ergebnisse stimmten allerdings gemessen am Berliner Aufwand nicht (1:2 und 4:3 nach Verlängerung). Ihr Geschäftsführer Peter John Lee sagt: „Zwei Punkte waren eindeutig zu wenig aus den Spielen.“ Dass es momentan in der Liga ergebnistechnisch wild zugeht, erstaunt ihn nicht. „Nach der Weihnachtszeit geht es Richtung Play-offs, da wird anders gekämpft um die Punkte“, sagt Lee. „Und dann kommt natürlich hinzu, dass viele Mannschaften nun mit Verletzungen zu kämpfen haben und nicht da stehen, wo sie am Anfang der Saison standen.“

Schwenningen schlug zuletzt die Top Drei der Liga

Das trifft auch auf den Berliner Gegner am Freitagabend (19.30 Uhr, Mercedes-Benz-Arena und live im Blog bei Tagesspiegel.de) zu: Der ERC Ingolstadt spielte holprig im ersten Viertel der Saison, rangiert aber nun als Tabellensechster nur einen Punkt hinter den Berlinern. Die wollen am Ende unbedingt auf Rang vier kommen, um eine gute Ausgangsposition für die Play-offs zu haben. Platz drei ist wohl schon zu weit weg für die Eisbären (Straubing liegt elf Punkte davor).

Das Hin und her bei den Ergebnissen lässt sich auch damit erklären, dass jede Mannschaft in der Liga zumindest zwei, drei Stürmer hat, die wissen wo des Gegners Tor steht (abgesehen von den zuletzt oft glücklosen Kölner Haien vielleicht). Bei der Besetzung der Ausländerplätze ist zudem gerade hinter den Topstars doch vieles auf einem – mittelmäßigen – Niveau. Selbstredend sind die Teams mit den guten deutschen Spielern und den Talenten in der Tabelle vorn. Doch ein Klub wie Bremerhaven, der quasi ohne deutsche Spieler auskommt, kann eben mit seiner internationalen Auswahl zumindest in der Hauptrunde gut mithalten – so lange die Kraft des kleinen Kaders reicht.

Einen ähnlichen Kurs wie Bremerhaven fährt inzwischen auch Ingolstadt, in der Scorerwertung der Bayern finden sich auf den ersten sieben Plätzen ausschließlich Nordamerikaner, erst dann rangiert mit David Elsner ein deutscher Angreifer dahinter. Die ersten beiden Duelle in Ingolstadt gewannen jeweils die Eisbären, jetzt kommt der ERC zweimal binnen 14 Tagen nach Berlin – allerdings ohne den finnischen Verteidiger Ville Koistinen, dessen Vertrag am Mittwoch aufgelöst wurde. „So wie es momentan läuft, wage ich für Freitag keine Prognose“, sagt Lee. Die auswärtsstarken Bayern gewannen erst am Freitag 7:1 in Wolfsburg. Muss man erst mal schaffen, auch wenn es angeblich simpel war, wie mit Elsner einer der Torschützen von Wolfsburg sagte: „Wir spielen einfach und arbeiten hart.“

Ingolstadt setzt vor allem auf Nordamerikaner

Mit einem Sieg am Freitag könnten sich die Eisbären die Luft verschaffen. Da Mark Olver ins Team zurückkehrt und Eric Mik sein Debüt in der Verteidigung geben wird, stehen den Berliner erstmals wieder vier komplette Sturmreihen zur Verfügung.

Die werden sie am Wochenende wohl auch brauchen, denn nach dem Heimspiel gegen Ingolstadt müssen sie zu den ehemaligen Ergebnis-Punks aus Schwenningen, die nun eher Ergebnis-Streber geworden sind. Die Wild Wings sind im September mit einem 4:10 gegen Ingolstadt in die Saison gestartet. Das sei aber jetzt ohne Bedeutung, findet Peter John Lee. „Schwenningen hat lange Zeit sein Potenzial eben nicht abgerufen, was sie nun mit sehr konzentrierten Auftritten machen“, sagt der Geschäftsführer der Eisbären. „Und das ist nun schlecht für die Teams, die nun gegen Schwenningen spielen müssen.“

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