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In der Materie. Nach elf Spielen hat Eisbären-Trainer Uwe Krupp (l.) ein genaueres Bild von seinem Team.

© dpa

Eisbären Berlin: Endlich Zeit zum Schrauben

Nach elf Spielen innerhalb von 24 Tagen hat der neue Eisbären-Trainer Uwe Krupp nun erstmals etwas Zeit, sich gezielt den Feinheiten im Eisbären-Spiel zu widmen - und drei junge Stammspieler zu loben.

Die ersten Wochen von Trainer Uwe Krupp bei den Eisbären glichen einem Crashkurs: Elf Spiele mussten die Berliner in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) innerhalb von 24 Tagen absolvieren, nachdem er Mitte Dezember die Nachfolge von Jeff Tomlinson angetreten hatte. In dreieinhalb Wochen konnte Krupp also beobachten, wie sich seine Mannschaft gegen fast jeden Ligakonkurrenten bewährte. Die Bilanz fällt erfreulich aus: 21 von 33 möglichen Punkten holte das Team, in der Tabelle gelang so der Sprung auf den sechsten Platz. Den hatte Krupp bei seinem Amtsantritt als Minimalziel ausgegeben, berechtigt er doch am Saisonende zur direkten Teilnahme am Play-off-Viertelfinale.

Nach den hektischen Auftaktwochen kehrte in den vergangenen Tagen etwas Ruhe in den Trainingsalltag der Berliner ein. Erstmals seit Krupp da ist, hatten die Eisbären kein Spiel an einem Dienstag zu bestreiten. „Wir konnten ein wenig verschnaufen“, sagte er. Außerdem konnte der Trainer Schlüsse aus der Lehrstunde vom vergangenen Sonntag ziehen, als die Eisbären beim überlegenen Tabellenführer Adler Mannheim mit 4:6 verloren hatten. „Ich habe da Fehler gesehen, die wir abstellen müssen“, sagte Krupp. Gerade im Abwehrverhalten gab es angesichts von sechs Gegentoren Korrekturbedarf, deswegen ließ er gezielt aggressiveres Verteidigen üben. „Wir dürfen dem Gegner in unserem Drittel nicht viel Zeit an der Scheibe lassen“, sagte er.

Ein Sonderlob für die jungen Abwehrspieler vom früheren Weltklasseverteidiger

Abgesehen von der jüngsten Niederlage, bei der seiner Mannschaft ihre derzeitigen Grenzen aufgezeigt worden waren, zog Krupp ein positives Fazit der bisherigen Leistungen unter seiner Regie. „Ansonsten waren wir in jedem Spiel mindestens gleichwertig und haben gutes Eishockey gespielt.“ Nicht nur mit der Spielweise des ganzen Teams ist Krupp zufrieden: Ein Sonderlob verdienten sich Alex Trivellato, Henry Haase und Jonas Müller. Es sei „eine außergewöhnliche Situation“, in der Liga mit drei so jungen Stammspielern in der Abwehr anzutreten. „Normalerweise hat man dort mehr Erfahrung. Aber die drei können das“, sagte Krupp. Ein Lob, das umso schwerer wiegt, weil der einstige Weltklasseverteidiger zugibt, bei Abwehrspielern besonders kritisch hinzuschauen.

Auf einen der drei Hochtalentierten wird Krupp aber beim Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers am Freitag (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) freiwillig verzichten – und auch in den kommenden Spielen, falls sich keiner seiner übrigen Verteidiger verletzen sollte: Müller wird zeitweise wieder für die Dresdner Eislöwen antreten. Er muss noch sieben Spiele in der zweiten Liga absolvieren, um für den Kooperationspartner gegebenenfalls auch in den Play-offs spielberechtigt zu sein. „Wir wollen ihm die Tür offen halten, in dieser Saison so lange wie möglich zu spielen“, sagte der Sportliche Leiter Stefan Ustorf, „das hat mit seiner Qualität nichts zu tun.“

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