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Viel los. Die Straubinger Tim Miller (l), Scott Timmins (r) und René Röthke (2.v.r.) kämpfen mit den Eisbären Nick Petersen (2.v.l.) und Jamie MacQueen um den Puck.

© dpa/Jensen

Eisbären Berlin starten stark: Eine neue Reihe ist wie ein neues Leben

Zum DEL-Start überzeugen alle vier prominenten Zugänge der Eisbären – und eine ungewohnte Angriffsformation.

Die Eisbären Berlin stehen in der Deutschen Eishockey-Liga für Kontinuität. Das behaupten die Klubverantwortlichen immer wieder gern voller Stolz. Und tatsächlich: Während andere Mannschaften ihren Kader vor einer Saison schon einmal einer Radikalkur unterziehen, sind es bei den Berlinern seit Jahren weitestgehend die gleichen Gesichter, die für den Klub stehen. Und doch haben die vier Zugänge, die am Freitagabend beim 5:2-Auftaktsieg der Berliner gegen Straubing auf dem Eis standen, so manche Gewissheiten im Team durcheinandergewirbelt.
Von den fünf Treffern gingen allein drei auf das Konto der Neuen, bei jedem Tor stand wenigstens einer der Zugänge auf dem Eis. „Die Jungs passen gut in die Mannschaft und bringen neue Dinge ein. Sie machen uns besser, ganz klar“, sagte Trainer Uwe Krupp nach dem Spiel über Nick Petersen, Jamie MacQueen, Daniel Fischbuch und Kyle Wilson.
Die größte Veränderung gibt es dabei in der Zusammensetzung der Paradereihe. Denn wenn eines in der Vergangenheit unumstößlich war bei den Eisbären, dann dass Darin Olver und Barry Tallackson immer zusammen auflaufen. Daran hat auch Uwe Krupp in den ersten Jahren seiner Amtszeit nicht gerüttelt. Im Vorjahr waren es Olver, Tallackson und der derzeit verletzte Marcel Noebels, die das Team mit ihrer Offensivkraft immer wieder tragen mussten. In der neuen Saison ist alles anders. Krupp hat Olver und Tallackson getrennt – und so offenbar eine neue Paradereihe geschaffen. Denn Olver spielt nun gemeinsam mit Nick Petersen und Daniel Fischbuch. Gegen Straubing trafen Olver und Petersen je zweimal und bereiteten beide noch einen Treffer vor, Fischbuch gelangen zwei Assists.

Dass Petersen ein Volltreffer sein könnte, damit hatten sie bei den Eisbären insgeheim gerechnet

„Bei den Dreien hat das schon recht früh gepasst – auch in den Trainingsspielen. Und wenn die weiter so spielen wie heute, bleiben sie auch zusammen“, sagte Krupp. Dass Petersen ein Volltreffer sein könnte, damit hatten sie bei den Eisbären insgeheim schon gerechnet. Bereits in Schwenningen und Iserlohn war der 27-Jährige Kanadier ein zuverlässiger Torjäger. Aber ohne gute Nebenleute wird es selbst für den besten Stürmer schwer. Diese Sorge muss Petersen wohl nicht haben. „Die Chemie in meiner Reihe stimmt“, hatte er schon vor ein paar Tagen gesagt und am Freitag stellte er zufrieden fest: „Für unsere Reihe lief es richtig gut.“ Etwas überraschend hat sich Daniel Fischbuch bisher als ideale Ergänzung zu Olver und Petersen erwiesen. Er profitiert gleichzeitig von der Klasse seiner Nebenleute, gibt ihnen durch seinen unermüdlichen Einsatz in den Ecken aber auch erst den Platz, den sie brauchen. Am Sonntag tritt Fischbuch mit den Eisbären bei seinem alten Klub Düsseldorfer EG an (16.30 Uhr/live bei Sport 1). Die DEG hatte er im Sommer nach sieben Jahren verlassen. „Ich dachte, dass so ein Tapetenwechsel meiner Karriere ganz gut tun würde“, sagte der 23-Jährige. In Düsseldorf wurde Fischbuch eher in den Reihen drei und vier eingesetzt. Normalerweise sind die Spieler aus diesen Formationen nicht dafür da, um großartig zu glänzen. In Berlin könnte das für Daniel Fischbuch ganz anders aussehen. Bei den Eisbären hätten sie nichts dagegen. Und nur zu gern würden die Berliner damit nebenbei den Beweis antreten, dass es keinen Komplettumbau braucht, um einem Team ein neues Gesicht zu verpassen.

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