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Die Eisbären müssen Nürnberg stoppen – hier versucht es Berlins Darin Olver (r.) bei Steven Reinprecht.

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Eisbären Berlin vor Pre-Play-offs: Der Auswärtshaken gegen Nürnberg

Die Eisbären Berlin sind in den Pre-Play-offs gegen die heimstarken Nürnberger nur Außenseiter.

Hohe Ansprüche vor der Saison, Trainerwechsel im Dezember, frappierende Auswärtsschwäche – die Parallelen zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Eisbären Berlin sind offensichtlich. Ab Mittwoch treffen die beiden Teams der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in den Pre-Play-offs aufeinander. Einen klaren Favoriten gibt es nicht, der Trend der letzten Wochen spricht allerdings eher für die Nürnberger. Die haben zudem den Vorteil des Heimrechts in einem möglicherweise entscheidenden dritten Spiel der Best-of-three-Serie. „Das hilft uns hoffentlich, ist aber nicht der einzige Faktor in der Serie gegen Berlin“, sagt Tigers-Trainer Martin Jiranek.

Der Deutsch-Kanadier ist eine Art lebende Legende im Nürnberger Eishockey. Jiranek hält so ziemlich jeden Klubrekord bei den Ice Tigers. Ursprünglich sollte er in dieser Saison nur als Sportdirektor wirken, doch nach schwachem Start trennte sich der Klub Mitte Dezember von Headcoach Tray Tuomie, und Jiranek übernahm auch noch die Trainerstelle. „Das war überhaupt nicht in meiner Planung. Andererseits macht mir die tägliche Arbeit auf dem Eis mit der Mannschaft unheimlich viel Spaß“, sagt der 45-Jährige.

Unter Jiranek stabilisierten sich die Ice Tigers und wurden eine richtige Macht in eigener Halle. Nürnberg beendete die reguläre Saison als zweitbestes Heimteam, nur einen Punkt hinter Hauptrundensieger Adler Mannheim. Maßgeblichen Anteil daran hatte die erste Sturmreihe um DEL-Topscorer Steven Reinprecht. Der Kanadier mit der Erfahrung von 663 NHL-Spielen ist zwar schon fast 39 Jahre alt, aber immer noch gut genug, um in Deutschland Spiele auch mal im Alleingang zu entscheiden. „Die erste Reihe mit Reinprecht ist richtig stark, da müssen wir aufpassen“, weiß auch Uwe Krupp. Ansonsten glaubt der Eisbären-Trainer aber, dass seine Mannschaft ihre Chance gegen die Ice Tigers bekommen wird. „So wie wir uns zuletzt präsentiert haben, können wir durchaus gegen Nürnberg bestehen.“

Darüber ließe sich durchaus streiten, denn die Eisbären haben sich zuletzt oft mit zwei Gesichtern präsentiert. Zu Hause engagiert und erfolgreich, auf fremdem Eis hingegen fehlerhaft und berechenbar. „Wir wissen, was auf uns zukommt auswärts. Wir sind nicht der Favorit“, sagt Kapitän André Rankel. Sein Trainer sieht das entspannter und will von einem „Auswärtsstigma“ nichts wissen. „Wir haben teilweise gut gespielt und müssen einfach sehen, dass andere Teams auch heimstark sind“, sagt Krupp.

Vielleicht wird dem Coach der Berliner auch einfach zu viel über dieses Thema gesprochen. Und statistisch ist der Heimvorteil in den Pre-Play-offs dann auch gar nicht mehr so eklatant. Neun von 16 Serien in der DEL-Geschichte wurden zwar von den nach der Vorrunde besser platzierten Teams gewonnen, in den vergangenen beiden Jahren setzten sich aber jeweils die Mannschaften durch, die zuerst auswärts antreten mussten.

Daran können sich auch die Eisbären noch gut erinnern, in der Vorsaison schieden sie in den Pre-Play-offs nach einem Sieg im ersten Spiel in eigener Halle gegen den späteren Meister ERC Ingolstadt aus. Es war das zweite Mal, dass die Berliner in der Viertelfinal-Qualifikation antreten mussten. Schon 2006/07 waren sie in den Pre-Play-offs gescheitert. Auch die Nürnberg Ice Tigers haben bisher zweimal in den Pre-Play-offs gespielt und diese Miniserie stets verloren. Es ist noch so eine Parallele zwischen zwei Klubs, die eigentlich viel besser sein wollen, als sie es derzeit tatsächlich sind.

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