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© Kern

EIsbären - DEG: Scherben bringen Pech

Erst geht beim Spiel der Eisbären gegen die Düsseldorfer EG eine Scheibe zu Bruch und dann verlieren die Berliner 3:7. Die Spielkultur des Gegners liegt ihnen nicht.

Von Katrin Schulze

Das Publikum in der Arena am Ostbahnhof bekam gestern für sein Eintrittsgeld einiges geboten. Neben dem ohnehin geplanten Eishockeyspiel zwischen den Eisbären und der Düsseldorfer EG gab es obendrein noch eine spontane Vorführung in Sachen Handwerkskunst. Eine handvoll Arbeiter in weißen Bauhelmen bastelte untermalt von eingespielter Spaßmusik eine halbe Stunde lang an der vollständigen Wiederherstellung der Plexiglasumrandung, nachdem in der neunten Spielminute eine Scheibe zu Bruch gegangen war. Fegen, Schippen, Ausmessen, Einsetzen, wieder Ausbauen und noch mal Einsetzen – dann war das Werk vollendet. Ähnlich anfällig wie die Scheiben präsentierten sich auch die Eisbären an diesem Abend. Sie unterlagen ihrem Finalgegner aus der Vorsaison deutlich mit 3:7 (1:1, 0:3, 2:3).

Dabei gingen die Gastgeber vor der handwerklichen Inszenierung sogar in Führung. Weil die Düsseldorfer noch mit der Abstimmung in ihrer Verteidigung kämpften, fand sich Berlins Angreifer Sven Felski plötzlich allein vor dem Tor wieder und verwandelte locker zum 1:0. Die folgende Zwangspause aber schien Felskis Team nicht zu bekommen. „Es war schwer, nach der Unterbrechung zurückzukommen“, sagte Stürmer Travis James Mulock. Das Resultat der Berliner Verunsicherung drückte sich in Gegentoren aus: Brandon Reid und Rob Collins brachten die DEG in Führung.

Auf der anderen Seite gelang es den Berliner trotz guter Chancen zunächst nicht, den guten Torhüter Jean-Sebastian Aubin im Tor der Gäste zu überwinden. Jeff Friesen und André Rankel scheiterten an Aubin, ein Schuss von Alexander Weiß landete nur am Pfosten. „Vor dem Tor hätten wir konsequenter auftreten können“, befand Weiß. Wie es besser geht, zeigte der Gegner. Beinahe jeder Angriff der Düsseldorfer fand den Weg ins Tor – auch der Versuch von Adam Courchaine, der auf 3:1 erhöhte und die Berliner damit noch mehr aus dem Rhythmus brachte.

Ohnehin zählt die DEG mit ihrem schnellen, schnörkellosen und vor allem effektiven Eishockey nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern der Eisbären – schon das erste Saisonspiel verloren die Berliner 2:6. Diesmal sah es kaum besser aus. Aber nicht etwa die Darbietung ihrer Mannschaft, sondern ein Protest gegen die Bedingungen im Umfeld der Fankurve veranlasste einige Anhänger unter den 14 200 Zuschauern in der ausverkauften Arena im Mittelabschnitt zur gezielten Flucht nach draußen. Was sie verpassten, war der vierte Treffer für die DEG durch Collins.

Doch damit nicht genug der Demütigung für die Gastgeber: Adam Courchaine, Evan Kaufmann und Korbinian Holzer trafen auch noch für Düsseldorf. Dass zwischenzeitlich Florian Busch noch für die Berliner einschoss und Felski seinen zweiten Treffers des Abends erzielte, änderte am Gesamteindruck nicht viel. Während die emsigen Handwerker die Glasumrandung in der Halle gerade noch reparieren konnten, war die Berliner Mannschaft nicht mehr in der Lage, ihren sportlichen Unfall zu beheben.

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