zum Hauptinhalt
CHL Champions League Hockey Eishockey Saison 2008   2009 3. Quartal   Eisbären Berlin - Kärpät Oulu

© City-Press

Eisbären im Dauereinsatz: Hart an der Grenze

Die Eisbären beklagen viele verletzte Profis – bei sechs Spielen in den nächsten zwei Wochen ist die Gefahr groß, dass noch mehr hinzukommen.

Von Katrin Schulze

Die Pucks fliegen wie immer durch die Gegend. Und die stämmigen Männer mit der schweren Ausrüstung jagen ihnen wie immer hinterher. Doch etwas ist an diesem Montagmorgen in Berlin-Hohenschönhausen anders: Die Eisfläche ist nämlich nicht annähernd so gut gefüllt wie sonst bei den Trainingseinheiten des EHC Eisbären. Freiwilliges Training heißt die Formel, mit der sich die Berliner auf ihr straffes Programm in der Deutschen Eishockey-Liga einstellen. Noch am Sonntag besiegten sie die Kassel Huskies 4:2, und am Dienstagabend treten sie zu Hause schon wieder an, gegen die Düsseldorfer EG. Am Donnerstag folgt dann auch noch ein Spiel gegen Duisburg.

Jens Baxmann: "Ich kann das Stadion  nicht mehr sehen"

„Das ist hart an der Belastungsgrenze“, findet Jens Baxmann und ist deshalb froh, einen Tag pausieren zu dürfen. „Ich kann das Stadion nicht mehr sehen und muss den Kopf freibekommen.“ Dass der Berliner Verteidiger mit den ersten Abnutzungserscheinungen zu kämpfen hat, kann kaum verwundern. Schließlich hat er deutlich mehr Stress als viele seiner Teamkollegen, weil er neben den Liga- und Champions-League-Begegnungen der Eisbären auch für die deutsche Nationalmannschaft aufläuft. Das klingt nach schwerer Arbeit. Wie Baxmann sie bewältigt? „Viel trinken, gut essen und ab und an mal eine Magnesiumtablette.“

Eine besondere medizinische Behandlung etwa hält auch Baxmanns Trainer bei seiner Mannschaft nicht für nötig. Vielmehr kommt es für Don Jackson jetzt auf die richtige Mischung zwischen Fitness und Regeneration an. Noch vor den Spielen gegen Hannover und Kassel hat er seine Profis mit harten Übungseinheiten bei Laune gehalten. In dieser Woche will er es ruhiger angehen lassen – auch im Hinblick auf die weiteren fünf Spiele in den kommenden 13 Tagen. „Da bringt eine Videoanalyse oft mehr als eine Stunde hartes Training“, sagt Don Jackson. „Schließlich müssen wir auch aufpassen, dass sich kein weiterer Spieler verletzt.“

Auch Stürmer McIlvane fällt mit einer schweren Knieverletzung aus

Jackson macht sich nicht ohne Grund Sorgen um sein Personal. Neben Brandon Smith und Florian Busch fällt künftig auch Stürmer Matt McIlvane aus, der sich am Sonntag eine schwere Knieverletzung zuzog. Und da die Eisbären ohnehin mit einem überschaubaren Kader in die Saison gegangen sind, werden die Begegnungen in den kommenden Wochen zur Belastungsprobe. „Theoretisch müssen wir bereit sein, auch mit neun Stürmern in ein Spiel zu gehen“, sagt Jackson.

Eine Vorgehensweise, die sich für die Eisbären allerdings zu einem Bumerang entwickeln könnte, denn je höher die Anstrengung für jeden einzelnen Spieler ist, desto größer ist auch das Risiko einer weiteren Verletzung. Nicht zuletzt auf der für den Trainer „wichtigsten Position auf dem Eis“ – der des Torwarts. Zwar hat sich Jackson längst auf Rob Zepp als Stammtorhüter festgelegt, muss aber ebenso eingestehen, „dass der in den letzten Wochen tendenziell schon zu viel gespielt hat“. Am Sonntag in Kassel kam deshalb wieder Ersatzmann Youri Ziffzer zum Einsatz. Denn auch wenn ein Torwart weniger läuft als ein Feldspieler, irgendwann verliert auch er an Substanz und vor allem an Konzentration. Und konzentrieren müssen sich die Eisbären in nächster Zeit noch oft genug.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false